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Werner Reichel
 

Wären Journalisten ein Abbild der österreichischen Gesellschaft, dann hätten SPÖ und Grüne seit vielen Jahren eine satte Zweidrittelmehrheit. Dass die heimischen Journalisten mehrheitlich eine linke Schlagseite haben, kann man nicht nur täglich sehen, hören und lesen, das belegen auch repräsentative Umfragen. Etwa jene von Andy Kaltenbrunner. Zwei Drittel aller Wiener Journalisten haben sich dabei selbst als „links“  bzw.  „eher links“ bezeichnet. Im ORF dürfte der Prozentsatz noch wesentlich höher sein.  Auch das kann man täglich sehen, hören und lesen.  Seit dem Entstehen der PEGIDA-Bewegung und den Anschlägen in Paris noch viel mehr. Seither haben die linken Redakteure im Staatsfunk jeden Anspruch auf Objektivität, Neutralität oder Sachlichkeit aufgegeben. In einer Demokratie politisch-korrekter Prägung spielen Meinungs- und Pressefreiheit nur noch eine untergeordnet Rolle, auch wenn das bei den Kundgebungen am vergangenen Wochenende in ganz Europa ganz anders geklungen hat. Es gilt vielmehr: Alle dürfen unserer Meinung sein.

Die neue immer stärker werdende außerparlamentarische Opposition, die PEGIDA-Bewegung, erschüttert das politisch-korrekte System und versetzt Politiker und Journalisten in Unruhe. Nur so sind die zum Teil vollkommen überzogenen und hysterische Reaktionen auf eine Bewegung zu erklären, deren Forderungen keine rassistischen, ausländerfeindlichen oder sonst irgendwie extremistischen Positionen enthalten. Und während man die PEGIDA verteufelt, versucht man auf der anderen  Seite zu verharmlosen. Es gibt keine Islamisierung, die sich häufenden blutigen Attentate in Europa sind nur die Taten verwirrter Einzeltätern und es ist quasi verboten, auch nur darüber nachzudenken,  ob es da nicht gewisse Parallelen zu den Geschehnissen und Entwicklungen etwa  in Nigeria geben könnte.

Die politische und mediale Linie ist  klar vorgegeben. Deshalb ist es erfreulich, wenn es selbst im ORF hin und wieder kleine (für Staatsfunk-Verhältnisse) subversive Aktionen gibt, die die politisch-korrekte Dauerpropaganda etwas stören.  So geschehen am vergangen Freitag. Wien-Heute berichtet über das erste Freitagsgebet in den Wiener Moscheen nach den Anschlägen von Paris. Da ist auch ein junger gläubiger Muslim zu sehen, der meint, die Anschläge hätten Vor- und Nachteile. Noch bevor aber allerdings ausführen kann, welche Vorteile die Massaker haben, wird er von einem Glaubensbruder aus dem Hintergrund zurückgepfiffen und ein anderer meint, es gebe keine Beweise, dass die Attentäter Muslime waren, es könnten genauso gut Amerikaner gewesen sein.

Haben die Islamisten vielleicht doch einen größeren Fankreis, als uns die politisch-korrekten Oberpriester immer einzureden versuchen? Dass der ORF-Wien auch solche Statements gesendet und nicht sofort entsorgt hat, ist angesichts der restlichen ORF-Berichterstattung zumindest ein kleiner Lichtblick.