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Kurt Ceipek
 

Die seit den 1980er Jahren höchst niedrige Beteiligung der Studenten an den Hochschülerschaftswahlen bereitet den Studentenvertretern Sorgen, denn wenn nicht einmal jeder Dritte von seinem Wahlrecht Gebrauch macht, drängt sich zwangsläufig die Frage auf, ob hier die richtigen Vertreter am Zug sind.

Ein Leser von ORF-Watch wusste einige Gründe aufzulisten, warum das Ansehen der ÖH-Vertreter noch tiefer im Keller angesiedelt ist als jenes der heimischen Bundes- und Landespolitiker. Und der ORF trägt kräftig dazu bei, den Ruf der ÖH weiter zu demolieren. In einem Fernsehbeitrag über die bevorstehenden ÖH-Wahlen sei versucht worden, besondere Leistungen der Studentenvertreter aufzulisten. Als positives Beispiel der ÖH-Leistungen sei dabei u. a. erwähnt worden, dass die ÖH ein Projekt umgesetzt habe, wie das mittlerweile wieder geschlossene Cafe Rosa in Wien. „Schon bemerkenswert, dass der ORF eine bei der Staatsanwaltschaft anhängige Causa als positives Projekt der ÖH für Studierende darstellt“, meinte der Leser.

Auch die Demonstrationsfreudigkeit vor allem linker und ganz linker ÖH-Aktivisten wird fragwürdig, wenn Aufrufe und Reisekostenübernahmen zu „Demos gegen Rechts“ als im Interesse aller Studierenden gesehen werden. „Da werden Zwangsmitgliedsbeiträge für ideologische und politische Zwecke missbraucht.“ Die Interessen aller Studierenden stünden dabei wohl nicht im Vordergrund, grollte der ORF-Watch-Leser.

Bemerkenswert war wieder einmal die linke Schlagseite, mit dem das ORF-Team an diesen Beitrag heranging. Es wurden für den mehr als fünf Minuten dauernden Beitrag auch Studentenvertreter interviewt: Vor allem je eine resolute Dame des VSStÖ und des Kommunistischen Studentenverbandes. Vertreter aus dem bürgerlichen Lager – Liberale, die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft oder Freiheitliche – kamen nicht zu Wort.

Noch verräterischer waren die Beispiele dafür, dass aus Hochschülerschaftsfunktionären erfolgreiche Politiker werden. Als Vorbilder wurden genannt: Bundespräsident Heinz Fischer, Wiens Bürgermeister Michael Häupl (schließlich stehen in Wien Wahlen vor der Tür) und seine grüne Stellvertreterin Maria Vassilakou (auch die will gewählt werden). Natürlich hätte es auch viele prominente Beispiele von erfolgreichen und positiv besetzten ÖVP-Politikern gegeben, die ihre ersten politischen Gehversuche in der Hochschülerschaftsvertretung gemacht haben. Doch wer wurde als Beispiel ausgewählt? Ausgerechnet der ehemalige Innenminister Ernst Strasser. Plumper als der ORF kann man linke Agitation nicht betreiben.

Die Sendung ist noch bis zum Pfingstsonntag in der TVThek des ORF zu bestaunen. <http://tvthek.orf.at/program/Hohes-Haus/1264/Hohes-Haus/9779552> Ein Schulbeispiel dafür, wie ein von allen Österreichern zwangsfinanzierter öffentlich-rechtlicher Sender keinesfalls arbeiten dürfte.