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Werner Reichel
 

Wien ist die Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Das behauptet zumindest die Beratungsgesellschaft Mercer von Jahr zu Jahr. Ob das der Durchschnittswiener genauso sieht und wie aussagekräftig diese Studie tatsächlich ist, die eigentlich nicht für rote Propaganda, sondern für internationale Unternehmen gedacht ist, die ihre Mitarbeiter ins Ausland schicken, spielt dabei keine Rolle. Den Wienern wird diese Frohbotschaft jedenfalls von der SPÖ und der von ihr abhängigen Medien regelmäßig um die Ohren gehauen.

Da passt es nicht ganz ins rosarotgrüne Wienbild, wenn sich türkische und tschetschenische Gangs mitten in Wien einen brutalen Bandenkrieg liefern. Die Zeitung Österreich berichtet:

Haussegen zwischen den Communitys dürfte im Arthaberpark schon länger schief hängen. Am Dienstagnachmittag eskalierte der Streit. Diesmaliger Anlass: Zwei Tschetschenen setzten sich auf eine Bank, die von den Türken beansprucht wird. Die Kaukasier liegen ohnehin schon seit Wochen mit ihnen im Clinch. Der Hintergrund: In einem Haus in Favoriten, das von beiden Ethnien bewohnt wird, wurde eingebrochen – bei einem türkischen Capo fehlte nachher eine beträchtliche Summe; als Täter beschuldigte er die Tschetschenen im Haus. Schon vor zwei Wochen soll es deswegen im Arthaberpark eine Messerstecherei gegeben haben. (…) Am Dienstag standen sich die Kontrahenten wieder gegenüber – und ein Tschetschene bekam sofort eine Faustwatsche verpasst, worauf sich eine heftige Rangelei entwickelte, bei der bis zu 50 Männer inklusive „Zuschauer“ beteiligt waren. Da fielen Schüsse, und weil die Ballerei aus einer Schreckschusspistole so täuschend echt klang, gingen bei der Polizei Dutzende Notrufe ein. Jetzt kamen mehr als 50 Beamte inklusive der Eliteeinheit Wega vor Ort, die den Massenstreit schließlich schlichteten. Ein 60-jähriger Türke wurde verhaftet, nach zwei Beteiligten – einer davon mit auffallendem Tiger-Tattoo – wurde zu Redaktionsschluss noch gefahndet.

Capos, Messerstechereien, Territorialkämpfe in einem öffentlichen Wiener Park und Verletzte wollen nicht so recht zur weltbesten und lebenswertesten aller Städte passen, noch dazu so knapp vor den Wahlen. Deshalb erfährt der Gebührenzahler davon auch recht wenig im Staatsfunk. Auf wien.orf.at findet man gar nichts darüber. Dort konzentriert man sich lieber auf die wirklich wichtigen Dinge und titelt: „Igel „Alaba“ aus Fußballnetz befreit“

Man muss eben Prioritäten setzen. Interessiert ja auch wirklich keinen Wiener, wenn mehr als 50 Männer in Favoriten aufeinander einprügeln. Für Wien-Berichterstattung brauchst halt a G’spür!