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Werner Grotte
 

Manchmal hat man als Radio- oder TV-Konsument den Eindruck, als würden zwischen einzelnen Sendern informationstechnische Welten stehen, als würden etwa ORF und MDR zum gleichen Thema diametral das Gegenteil behaupten. So hörten wir am Dienstag in den ORF-Radionachrichten am frühen Nachmittag, dass rechtsradikale Straftaten in Deutschland in exorbitantem Maße zugenommen hätten. Die „Welle der Gewalt“ würde sich vor allem gegen die sogenannten „Flüchtlinge“ richten.

Keine acht Stunden später, kurz vor 22.00 Uhr, vernahmen wir in der Info-Sendung „mdr aktuell“, dass Straftaten von linken Gewalttätern und Ausländern enorm zugenommen hätten, vor allem politisch motivierte Anschläge von Ausländern würden sich heuer häufen, laut Verfassungsschutz bestehe permanent „hohes Anschlags-Risiko“ von dieser Seite in Deutschland.

Ja, was jetzt? Müssen sich die Österreicher vor den Rechten fürchten? Wohl eher nicht. Die gehen – wenn – auf Ausländer los. Gegen Landsleute – weil „rechts“ = böse – gehen eher die Linken los, siehe Akademikerball & Co. Und islamistische Anschläge (andere sind in dieser Intensität kaum wahrzunehmen) richten sich prinzipiell gegen alle, die nicht so sind, wie es die Anschlags-Planer sich vorstellen (Sunniten, Schiiten, Al-Quaida; Taliban, Boko-Haram, Al-Nusra, Mahdi-Miliz...).

Es fällt halt auf, dass wir im ORF am gleichen Tag, wo in Deutschland eine Anschlagswarnung von linken oder ausländischen Tätern im Staatsfunk läuft, der ORF vor den bösen Rechten warnt. Wie einseitig und ideologisch verbrämt die mediale Hetzjagd auf (angeblich) „Rechte“ abläuft, zeigen nicht nur die permanenten Verleumdungen patriotischer oder nationaler Vereinigungen von korporierten Studentenverbindungen über Identitäre bis hin zur Parlamentspartei FPÖ als „Rechtsradikale“ durch Staatsorgane wie ORF oder Wiener Zeitung.

Wo das hinführt, zeigt ein delikater Fall im bayerischen Vorra, wo – ähnlich wie kürzlich im oberösterreichischen  Altenfelden - vor 18 Monaten ein fast fertig errichtetes Asylwerber-Heim in Flammen aufging. Hatscherte Parolen wie „Kein Asylat in Vorra“ zierten die Wände der Ruine. Seither wurde in der Gegend eine wahre Hexenjagd nach vermeintlich rechten Neonazi-Brandstiftern veranstaltet, es gab linke Demonstrationen und Betroffenheits-Kundgebungen mit Forderungen nach härterem Durchgreifen gegenüber Rechten.

Nach intensiven Ermittlungen der Polizei wurden nun zwei Arbeiter jener Baufirma, die das Heim damals errichtete, unter dringendem Verdacht der Brandstiftung festgenommen. Der ohnehin knappest kalkulierte Bau habe eklatante Sicherheits- und Brandschutzmängel aufgewiesen und wäre so nie abgenommen worden; die Pönale oder Reparatur hätte die Firma in den Ruin getrieben. Da schien es scheinbar einträglicher, den Bau anzuzünden. Die gleiche Firma baute die Brandruine wieder auf, es floss eine Million Euro an Versicherungsgeldern. Neonazis konnte die Polizei in der Gegend übrigens nie entdecken.

Aber solche Geschichten erfährt man auch nicht im ORF, sondern bestenfalls in der "Süddeutschen Zeitung".