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Werner Grotte
 

Mit Erstaunen hörten wir im 18.00 Uhr-Abend-Journal auf Radio Niederösterreich alarmierende Daten zur Kriminalitätsentwicklung: So seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Straftaten bundesweit um respektable 6,4 Prozent angestiegen – und das im Durchschnitt. Wie üblich regional-orientiert vermeldete Radio NÖ, dass die Zunahme in Niederösterreich lediglich 1,4 Prozent betragen habe.

Wie diese exklusive Information im Nachrichten-Block landete, ließ sich danach nicht mehr feststellen – denn es gibt diese Kriminal-Statistik seither nirgends mehr, weder beim BMI, noch bei orf.at noch in irgendwelchen anderen Medien. Erst später am Abend fand sich ein nüchterner Bericht dazu ausgerechnet auf derStandard.at. Dieser berief sich wiederum auf die Apa.

Urheber der Information war, ähnlich wie einen Tag zuvor bei der ungeplanten Veröffentlichung der „vertraulichen“ Informationen des deutschen Bundesinnenministeriums und des Bundesnachrichtendienstes über die Türkei als erwiesene „Islamisten- und Terroristen-Plattform“, eine parlamentarische Anfrage an den Innenminister, allerdings nicht von Links, wie in Deutschland, sondern von der FPÖ. Das erfuhren wir im ORF aber nicht.

Dass der ORF dazu - wenn auch nur kurz und unvöllständig - berichtete, ist an sich schon eine kleine Sensation. Dass die anderen Medien entweder geschlafen haben oder uns diese interessante Information bewusst vorenthalten - nicht einmal in der Krone fand sich bis Donnerstag, 00.30 Uhr, etwas dazu - erscheint hingegen äußerst bedenklich. 

Tatsächlich wurde die über viele Jahre monatlich präsentierte Kriminalstatistik des Innenministeriums (BMI) in den letzten Jahren – direkt proportional zum ansteigenden Ausländer-Zuzug – immer mehr ausgedünnt; erst halbjährlich, dann nur noch jährlich. Die dafür vorgebrachten Pseudo-Begründungen der (politisch besetzten) Polizeiführung erspare ich unseren Lesern.

Aber wenn allein bundesweit im Schnitt 6,4 Prozent mehr Verbrechen begangen wurden und das Plus im großen Niederösterreich lediglich 1,4 Prozent betrug, lässt sich unschwer erraten, wer der große „Gewinner“ in dieser Wertung sein wird: Falsch - es ist nicht Wien, sondern das Burgenland mit sagenhaften 14,7 Prozent mehr Anzeigen, gefolgt von Oberösterreich (11,1) und Salzburg (11,0), Wien ist mit plus 5,7m sogar unterdurchschnittlich, NÖ ist positives Schlusslicht.

Dass diese Negativ-Entwicklung etwas mit den vielen Einwanderern aller Art zu tun hat, können wohl nur Blinde ausschließen. Denn autochthone österreichische Verbrecher finden sich in den internen Polizeiberichten in fast allen Verbrechenssparten so gut wie nicht mehr – wenn man von Bankenskandalen oder Korruption einmal absieht.