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Werner Reichel
 

Wäre Wolfgang Fellner im Musikbusiness, er würde jetzt vermutlich groß in die Produktion von CDs einsteigen. 2006, als der Niedergang der Zeitungsbranche bereits absehbar war, startet er mit „Österreich“. Die Kaufzeitung mutiert mangels Nachfrage rasch zum Gratisblatt. Seither wird die Zeitung im großen Stil verschenkt. 

Jetzt will es Fellner noch einmal wissen und verwirklicht seinen langjährigen Traum vom eigenen TV-Sender, just zu einem Zeitpunkt, wo die meisten Experten linearem Fernsehen ein baldiges Ende prophezeien. Davon lässt sich Fellner nicht beeindrucken. oe24.tv soll zu einem österreichischen CNN werden. Hochfliegende Pläne. Aber Bescheidenheit ist nicht gerade eine Tugend von Wolfgang Fellner. Der Start des Newssenders war etwas rumplig und erinnerte mehr an Okto als an CNN.  Es ist nicht zu übersehen, dass die Macher von oe24.tv Neuland betreten haben.

Eines lässt sich aber bereits jetzt sagen: oe24.tv ist eine Fellnersche Fernsehzeitung, eine moderierte und kommentierte  „Österreich“-Ausgabe. Weil es an Bildmaterial und Personal mangelt, sieht man zumeist dieselben Moderatoren, Redakteure und Inhouse- Experten. Das junge Team versucht permanent, die viele Sendezeit irgendwie mit Content zu füllen. Eine Aufgabe, die sichtlich schwer fällt. Moderationen und Beiträge werden in Dauerschleife wiederholt, Beiträge auch von fragwürdiger Qualität gehen auf Sendung. Die Sinnhaftigkeit mancher Programmpunkte ist zweifelhaft, etwa die von Verkehrsmeldungen im TV. Auch die Lugner-Festspiele auf oe24.tv dürften sich spätestens nach einer Woche abgenutzt haben.  CNN ist für dieses Projekt ein sehr sehr großes und vermutlich auch das völlig falsche Vorbild.