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Werner Grotte
 

Förmlich beflügelt vom geflügelten Wort „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ agiert der ORF, wenn es um Themen geht, die nicht ins ideologische Korsett passen. Motto: „Stell Dir vor, es passiert etwas, was uns nicht passt – und wir berichten einfach nix“.

Jüngstes Beispiel gefällig? – In Paris demonstrierten am Samstag  –zigtausende Menschen gegen die seit 2013 legalisierte Homo-Ehe. Die Polizei sprach von etwa 24.000 Teilnehmern, die Veranstalter gar von fast 200.000. Das Thema soll auch im bevorstehenden Wahlkampf eine Rolle spielen, Medien wie die Zeit berichteten ausführlich darüber.

Der ORF bringt dazu - quasi nichts. In den Nachrichten kein Wort, weder in der ZiB1 oder der ZiB 2 eine Zeile. Lediglich auf orf.at fand sich Sonntag Abend eine lapidare Kurzmeldung dazu. 

Als vor einer Woche in Budapest „einige tausend Menschen“ (O-Ton ORF) wegen der unerwarteten Einstellung der selbst laut Standard „linksliberalen“  (im ORF-Jargon natürlich „unabhängigen“ ) Zeitung „Nepszabadsag“ demonstrierten, überschlug sich der Staatsfunk nahezu vor ausführlichen Berichten in der ZiB, auf Ö1 und online.

Hätten die –Zigtausenden in Paris eine Regenbogen-Parade abgehalten, wir hätten davon gewiss an prominenter Stelle erfahren…