ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Andreas Unterberger
 

Auch die Werbung ist Teil des Fernsehens, sogar ein viel gesehener. Sie ist durch zahllose Vorschriften und Gesetze geregelt. Ungeregelt ist jedoch, welche Sprache darin verwendet wird. Das soll sich auch gewiss nicht ändern. Jedoch: Im öffentlich-rechtlichen Gebührenfernsehen sollte das etwas anderes sein. Denn als ein Hauptgrund, warum die Österreicher Gebühren für den ORF zahlen müssen, wird immer die Verteidigung der nationalen österreichischen Identität genannt.

Und zur österreichischen Identität gehört natürlich in vorderster Linie die österreichische Sprache. In Filmen, in Nachrichten und in der Werbung. Wenn dem ORF diese Sprache egal wird, dann sollten uns auch die Gebühren für den ORF egal werden.

Österreichisch gibt es in Filmen fast nur noch, wenn jemand durch breiten Dialekt als grenzintelligent abgestempelt werden soll. Die österreichische Hochsprache findet hingegen fast nicht mehr statt.

Ganz besonders schlimm ist es in der Werbung. Während früher deutsche Werbespots noch auf österreichisch übersetzt worden sind (oder international gedrehte auf deutschdeutsch und österreichisch), tut sich die knausrige Werbebranche das nicht mehr an. Heute werden die Kinder ununterbrochen mit Ausdrücken wie "lecker", "hochgehen" und "eine Eins" entösterreichert. Besonders schlimm ist ein neuer Werbespot, in dem binnen weniger Sekunden sowohl die Formulierung "an Weihnachten" wie auch das Wort "Rosenkohl" (=Kohlsprossen) zu hören waren.

Darf man da zum Übersetzen zwingen? Ich meine: Ja, ein Gebührensender darf. Er muss sogar, wenn er weiter Gebühren kassieren will. Auch wenn ihm da vielleicht einmal ein Werbekunde entgehen sollte. Was freilich sehr unwahrscheinlich ist. Denn das Synchronisieren einer Stimme aus dem Off ist wirklich nicht teuer.