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Niklas G. Salm
 

Während man sich an den linksgrünen Drall im Staatsfernsehen von ORF bis ARD und ZDF ja schon fast gewöhnt hat, lässt einen immer wieder staunen, wie sehr auch Privatsender um einen Platz ganz weit draußen nahe der linken Wand buhlen. In Österreich tut sich da vor allem Puls4 immer wieder hervor. In Deutschland lassen aber auch die gemeinhin als objektiv eingeschätzten Nachrichtensender N24 und n-tv in letzter Zeit immer wieder aufhorchen.

Gerade läuft auf n-tv das News-Spezial "Berlin: Die Nerven liegen blank". Es geht um die sich schon sehr lange und zäh hinziehenden Jamaika-Koalitionsverhandlungen. Neuwahlen oder doch noch eine Einigung? Und in dieser Situation möchte n-tv mal ganz unverdächtig auch die Wähler zu Wort kommen lassen. Doch die Auswahl des Ortes, wo man nach den Befindlichkeiten des Wählers fragen möchte, ist schon nicht ganz unbedenklich.

Man fragt nämlich ausgerechnet und ausschließlich in Leipzig. Diese Stadt ist als linke Hochburg bekannt. Hier tummelt sich in einer eigenen Subkultur alles, was grün und sehr weit links ist. Von der Hausbesetzerszene über Autonome, die Antifa bis zum gewalttätigen Schwarzen Block ist in Leipzig alles überdurchschnittlich vertreten. Die eher nicht gerade rechtslastige Wochenzeitung "Die Zeit" berichtete schon von Leipzig als "Ostdeutschlands Antifa-Hauptstadt".

Ausgerechnet hier geht n-tv also sicher rein zufällig auf die Jagd nach "Stimmen aus dem Volk" zu den deutschen Koalitionsverhandlungen. Und - Überraschung: Von sechs Befragten wünschen sich vier, dass sich die Grünen mit ihren Forderungen durchsetzen, dass die grünen Anliegen mehr Gehör finden und dass ein rascher Kohleausstieg erfolgen soll. Zwei weitere faseln irgendwas ohne erkennbare Parteipräferenz. Es gibt keine Stimmen, die gegen die grünen Maximalforderungen oder gegen eine grüne Regierungsbeteiligung sind. Das nennt sich dann wohl Ausgewogenheit! Ein klares Stimmungsbild, hart an der Realität da draußen. Man fragt sich nur, warum die GrünInnen bloß als kleinste Partei in den deutschen Bundestag gekommen sind, wo doch die Stimmung da draußen eindeutig grün zu sein scheint?

Das erinnert stark an Diskussionsrunden im ORF, in denen ausschließlich Grüne das grüne Scheitern diskutieren dürfen, um unliebsame Meinungen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Objektivität und Ausgewogenheit spielen im Mainstreamjournalismus längst keine Rolle mehr - und das nicht nur im Staatsfunk. Mittlerweile greift der linksgrüne Meinungsjournalismus auch bei den Privatsendern immer weiter um sich. Motto: Es grünt so grün! Und dabei denken diese selbsternannten Qualitätsjournalisten auch noch, es würde keiner bemerken, was da in Sachen Meinungslenkung vor sich geht. Ein Armutszeugnis ...