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Werner Reichel
 

Von solchen Gehältern träumen selbst Spitzenpolitiker. Die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland streichen jährlich bis zu 400.000 Euro ein. Der deutsche Staatsfunk ist aber nicht nur für sie, sondern auch für die kleinen Redakteure ein Schlaraffenland. Programmbereichsleiter kassieren monatlich schlappe 12.000 Euro. Ganz egal, wie es der Wirtschaft da draußen geht, wie hoch die Arbeitslosigkeit ist: Die staatlich garantierten Einnahmen fließen Richtung ARD und ZDF beständig und reichlich. Acht Milliarden Euro mussten die Deutschen 2016 für „ihren“ Staatsfunk zahlen.

Doch etwas bedrückt die Mitarbeiter der staatlich geschützten Rundfunkwerkstätten. Weshalb sie nun an ihre Journalistenkollegen appellieren. Sie fühlen sich von ihnen schlecht behandelt, da selbst die Kollegen von den großen Zeitungen ARD und  ZDF als „Staatsfunk“ bezeichnen. Hier der Apell in voller Länge:

Liebe Kolleginnen und Kollegen in den Zeitungsredaktionen,

wir fühlen uns diskreditiert, wenn Sie uns als Staatsfunk bezeichnen und uns damit unterstellen, dass wir uns politisch steuern lassen. Das ist komplett abwegig. Wir fragen uns, warum Sie mit solchen Äußerungen unsere Arbeit verunglimpfen und sich damit selbst in die Nähe von Rechtspopulisten stellen. Sie bedienen ein Klima, das uns JournalistInnen der öffentlich-rechtlichen Medien an den Pranger stellen soll.

Können Sie uns mal erklären, warum wir als verantwortungsvolle JournalistInnen in diesen Zeiten nicht zusammenhalten gegen Fake News und populistische Parolen? Wer soll denn die Brücken bauen zwischen auseinander fallenden Teilen der Gesellschaft, wenn nicht wir JournalistInnen – sowohl in Zeitungen als auch öffentlich-rechtlichen Sendern als Vermittler von profund recherchierten Informationen?

Liebe Kolleginnen und Kollegen, fällt es Ihnen eigentlich nicht auf, dass Sie mit dieser Kampagne auch den Journalismus insgesamt beschädigen?

Für sachliche und konstruktive Kritik sind wir jederzeit offen!

Ihre öffentlich-rechtlichen KollegInnen von ARD, ZDF und Deutschlandradio"

Nun ja, vielleicht haben sich die Kollegen aus den Printredaktionen einfach die Programme von ARD und ZDF angesehen und angehört.  Wer hat versucht, die massenhaften sexuellen Übergriffe in Köln in der Silvesternacht 2015/16 in Köln unter den Teppich zu kehren? Wer hat ganz bewusst im Herbst 2015 den Zusehern TV-Bilder von Frauen und Kinder als „Flüchtlinge“ präsentiert, obwohl fast nur junge Männer kamen? Wer verharmlost und relativiert systematisch Islamismus und islamistischen Terror? Wer verharmlost und relativiert all die Probleme, die die unkontrollierte Masseneinwanderung aus dem Islamgürtel nach Europa mit sich gebracht hat? Wer schwingt täglich die Nazikeule gegen all jene, die die politisch korrekten Dogmen in Frage stellen? Warum passen öffentlich-rechtlichen Krimiproduktionen praktisch immer in politisch korrekte Denkschablonen, die immer gleiche rassistische Täter-Opfer-Konstellation inklusive? Wer betreibt seit vielen Jahren völlig unreflektiert Multikultipropaganda, verbreitet Klimahysterie, hetzt gegen Kapitalismus, Israel, Polen, Orbán und generell gegen alle Andersdenkende?

Diese Liste der Schande könnte man seitenlang fortsetzen. Selbst in ihrem Apell bedienen sich die linken Staatsfunkmitarbeiter der Nazikeule: „(…) sich damit selbst in die Nähe von Rechtspopulisten stellen.“  Wer die Hüter der politisch korrekten Meinung zu kritisieren wagt – und als solche fühlen sich die Damen und Herren vom Staatsfunk tasächlich – dem wird mit der Nazikeule eins übergebraten. Argumentativ ist man ja ohnehin schon längst am Sand. Da bleibt eben nur das dumpfe Nazi-Gekläff.

In einem Punkt haben die staatlich finanzierten Rundfunkmimosen aber gar nicht so unrecht. Eigentlich ist die Bezeichnung Staatsfunk tatsächlich nicht ganz richtig. Denn die meisten Mitarbeiter der öffentlich-rechtliche Anstalten fühlen sich weniger dem Staat als der linken Ideologie verpflichtet, was auch durch diverse repräsentative Umfragen belegt ist.

Man bedient die Wünsche und erfüllt die Begehrlichkeiten der Politiker nur so lange, so lange diese linke, etatistische, kollektivistische, multikulturelle, obrigkeitsstaatliche Ziele verfolgen. Man braucht sich gegenseitig, zumal die Rundfunkanstalten selbst wichtige politische Machtfaktoren sind. Sie können die Politiker lenken, beeinflussen und vor sich hertreiben. Was sie etwa in der Flüchtlingskrise ganz massiv getan haben und noch immer tun.  Besonders gut funktioniert das bei Bundeskanzlerin Merkel. Ihre politischen Entscheidungen macht sie nicht zuletzt davon abhängig, wie medientauglich sie sind. Die Grenzen hat Merkel 2015 nur deshalb nicht geschlossen, damit die Mainstreammedien, also ARD und ZDF, keine „unschönen“ Bilder zeigen konnten.

Es ist ein gegenseitiges Aufschaukeln linker Kräfte. Dieser Prozess hat das politische Koordinatensystem in Deutschland weit nach links verrückt. Die Folgen für das Land sind ebenso bekannt wie katastrophal. Die Staatsfunkmitarbeiter sollten ihren weinerlichen Apell nochmals genau durchlesen und beginnen, endlich wie Journalisten zu denken und arbeiten. Denn Journalismus bedeutet eben nicht, seine eigenen politischen Überzeugungen in jede Meldung, jede Nachricht, jeden Bericht, jede Moderation und jede Doku einzubauen.

Oder sind die stallgefütterten ARD- und ZDF-Mitarbeiter tatsächlich schon so abgehoben und weltfremd, dass sie sich tatsächlich für kritische und objektive Journalisten halten?