ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Niklas G. Salm
 

Es gibt Nachrichten, die sind einfach unglaublich - zu schön, um wahr zu sein. So auch diese: Armin Wolf, Großmeister der ORF-Verhörtechnik, hat jetzt damit gedroht, sich einen neuen Job zu suchen. Und zwar dann, wenn er im Rahmen der ZiB2 nicht genauso weiterwerken darf, wie er das bisher gewöhnt war. Das berichtet der zartrosa "Standard". Wolf hat diese süße Drohung übrigens in einem Podcast der ultralinken Wochenzeitung "Falter" ausgesprochen. Im Interview mit seinem vertrauten Kollegen Raimund Löw. Da kann man eigentlich nur sagen: Ja, bitte!

Bevor wir uns aber dem Inhalt zuwenden, lassen wir nur kurz diese einmalige Konstellation auf uns wirken: ORF, Standard und Falter - Armin Wolf und Raimund Löw. Da ist wirklich die Creme de la Creme des linken Medienwesens auf engstem Raum vertreten. Fehlen eigentlich nur noch Lou Lorenz-Dittlbacher, Florian Klenk und Nina Horaczek und die Party könnte so richtig losgehen.

Aber nun zum Inhalt der Wolf'schen Aussagen. "Wenn man die Sendung so nicht mehr machen könnte, wie wir sie jetzt machen, dann würde ich mir eine andere Arbeit suchen", lässt der ZIB2-Halbgott wissen und ergänzt: "Ich arbeite ja nicht in der ZiB2, weil ich unbedingt im ORF arbeiten möchte und eine ORF-Mailadresse haben möchte, sondern weil die ZiB2, wie ich finde, eine sehr wichtige und spannende Sendung ist, die für den demokratischen Diskurs in dem Land wichtig ist." Ja richtig, ohne die streng rotgrün gefärbten Staatsnachrichten wäre Demokratie eigentlich gar nicht möglich - zumindest nicht das, was man beim Rotfunk darunter versteht.

Weiters findet Wolf alle Änderungsvorhaben "absurd und bizarr", was viel über das Denken im ORF aussagt. Man hält sich selbst für perfekt, unentbehrlich und unfehlbar. Darum kann eine geplante Änderung - und zwar ganz egal welche - eigentlich nur eine Verschlechterung, ja ein Desaster herbeiführen. Fragt sich nur für wen? Vermutlich in erster Linie für die ORF-Mitarbeiter selbst, die sich an üppigen, gebührenfinanzierten Gehältern erfreuen dürfen und nebenbei nach Herzenslust auf politisch Andersdenkende einprügeln können. Wer will da schon was verändern?

Nur als was will Wolf eigentlich arbeiten, wenn er den von der bösartigen FPÖ (bisher ohnehin nur verbal) in die Mangel genommenen ORF dann doch verlassen würde? Gäbe es noch die heilige Inquistion, ja dann hätte er wohl keine Jobsorgen. Aber die hat er auch so nicht, denn er selbst bringt gleich eine Variante ins Spiel: "Ich mache mir um mich keine großen Sorgen, ich find' schon was. Ich könnte mich beim 'Falter' bewerben, vielleicht nimmt mich ja jemand." 

Das ist aber nun wirklich entlarvend! Denn der "Falter" ist wohl die am weitesten links außen stehende Publikation des Landes, deren Hauptaufgabe es offenbar ist, gegen die FPÖ ins Feld zu ziehen - und genau da könnte sich der objektive, unabhängige und unvoreingenommene Herr Wolf vorstellen anzuheuern. Mehr muss man über die Gesinnung des ZiB2-Mannes wohl nicht wissen. Wie er sich gleichzeitig selbst für völlig neutral halten kann, bleibt sein Geheimnis. Seine Art zu kommentieren und Interviews zu führen, erklärt er so aber zumindest mit eigenen Worten...

Link zum Artikel: https://derstandard.at/2000074725530/Kann-ZiB-2-nicht-mehr-arbeiten-wie-bisher-sucht-sich?amplified=true&ref=article&__twitter_impression=true