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Markus Mair
 

Da die APA (Austria Presse Agentur) zu rund 46 % im Eigentum des ORF steht, der ORF dort somit über maßgeblichen Einfluß verfügt und viele Tageszeitungen leider allzu oft APA-Meldungen 1:1 übernehmen, ohne diese kritisch zu hinterfragen oder zu überprüfen, werden, wie im konkreten Fall, zu viele Medienkonsumenten falsch informiert.

In der APA-Meldung vom 29.03.2018 "Asylanträge in Österreich 2017 stark zurückgegangen" (APA0238 5 II0280)  steht dort wörtlich im Untertitel: "2017 um 58,5 Prozent weniger Asylanträge im Vergleich zu 2016" und noch einmal im Text: "Insgesamt wurden 2017 24.735 Asylgesuche in Österreich verzeichnet - um 58,5 Prozent weniger als im Jahr davor (2016: 42.285 Anträge)."

Mit Unterstufen-Mathematik-Niveau erkennt man auf den ersten Blick, dass der zahlenmäßige Rückgang von 42.285 auf 24.735 niemals - 58,5 % betragen kann, sondern einem Rückgang von/um - 41,5 % (= 17.550) entspricht.

Viele Tageszeitungen (u.a. Kurier, Presse, Österreich) übernehmen die falsche Zahl -58,5 % blind und informieren daher die Österreicher falsch und erwecken bei den meisten Lesern dadurch den Eindruck, dass der Rückgang um -58,5 % überragend stark ausgefallen sei, obwohl der Rückgang in Wirklichkeit "nur" 41,5 % betrug.

Liegt hier "nur" ein Rechenfehler seitens der APA vor oder steckt vielleicht noch eine andere Intention dahinter?

Beides darf sich die APA als ein wichtiges Informations- und Leitmedium neben dem ORF eigentlich nicht erlauben.

Im ORF wurde über diesen Rückgang der Asylantragszahlen von 2016 auf 2017 meinen Beobachtungen zufolge noch immer überhaupt nicht berichtet. Auch da darf man sich fragen: Warum wohl?