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Werner Reichel (Ideologie: Di, 13.05.2014, 16:09)
Die wahren Song-Contest Sieger

Gratulation an der ORF. Und das ist ernst gemeint. Mit Conchita Wurst ist dem öffentlich-rechtlichen Sender ein Sieg gelungen, dessen Bedeutung und Tragweite derzeit noch gar  nicht wirklich abzuschätzen sind. Es ist vor allem ein Sieg für Vielfalt & Toleranz in Europa. Das hat Bundespräsident Heinz Fischer verkündet. Solche Phrasen und Stehsätze werden derzeit in ganz Europa inflationär gebraucht. Politiker aller Parteien, Intellektuelle, Künstler Journalisten und auch  Männer der Kirche sind nach dem Song Contest-Sieg von Conchita Wurst im Toleranz-Rausch.

Man entkommt dem Wurst-Fieber nicht. Der ORF und alle anderen Medien in Europa, vom Boulevard bis zu den Qualitätsblättern, sind voll mit der bärtigen Drag-Queen und ihrer Toleranzfrohbotschaft. Männer und Frauen malen sich und ihren ahnungslosen Kindern Bärte ins Gesicht und stellen die Fotos massenweise auf Facebook. Verzopfte linke Intellektuelle sind über Nacht zu Fans von Schnulzen,  simplen Botschaften und „kulturell minderwertigen“ Massenveranstaltungen geworden. Der Wurst-Sieg hat eine wahres Massenphänomen ausgelöst. Das ist auch abseits aller gesellschaftpolitischer Botschaften, Zielsetzungen und Folgewirkungen beängstigend.

Ganz Europa im Wurst-Fieber. Und im Sog dieser Euphorie treten sogleich jene auf den Plan, die einen eher fragwürdigen Begriff von Toleranz haben. Jene, die  die in den vergangene Tagen extrem überstrapazierten Begriffe wie Diversität, Vielfalt, Bunt-oder Offenheit nur als Camouflage für ihre eigentlichen  Ziele und gesellschaftpoltischen Utopien nutzen. Sie sehen jetzt ein gute Chance, ihre speziellen Wünsche, Interessen und Forderungen durchzusetzen. Auch Ihnen bietet der ORF immer gerne ein Plattform und gratis PR.

An vorderster Front die Grüne EU-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek. Vor wenigen Monaten hat das Europaparlament  den nach  ihr benannten  Lunacek-Bericht angenommen. In diesem  „Fahrplan gegen Homophobie“ heißt es unter Punkt  „Hasstiraden und durch Hass motivierte Straftaten“, „strafrechtlichen Bekämpfung bestimmter Formen und Ausdrucksweisen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit neu zu fassen, der auch für andere Formen der durch Vorurteile bedingten Kriminalität und der Aufstachelung zum Hass, unter anderem aus Gründen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität, gelten muss.“ Hier geht es um nichts weniger, als Meinungsdelikte mit Hasskriminalität gleichzusetzen.  Haftstrafen inklusive.  Und was eine „Hasstirade“ oder  eine „Aufstachelung“  ist, dass bestimmen die politisch korrekten Meinungsführer bekanntlich im Alleingang. Die neosozialistische Inquisition sammelt nach dem  Wurstsieg bereits  die Holzscheite für die Scheiterhaufen für „Homophobe“. Und wer in den vergangenen Tagen ORF-Sendungen gesehen und die Meinungsspalten in den Mainstreammedien gelesen hat, der weiß, dass fast jeder Hetero zumindest etwas homophob ist. Auch wenn er es abstreitet und es ihm gar nicht bewusst ist.

Sollte man sich also gegenüber Frau Wurst oder andern Schwulen im Ton vergreifen, dann drohen Vor- und Gefängnisstrafen. Die bisherigen Gesetze, die alle Menschen gleichermaßen vor Beleidigungen, Anfeindungen oder Drohungen schützen, reichen für Schwule offenbar nicht aus. Man beansprucht eine Sonderstellung.

Und  wer weiß schon, ab wann eine Kritik zur „Hasstirade“ wird. Im Zweifel also lieber den Mund halten. Der Willkür werden damit Tür und Tor geöffnet, das Recht auf Meinungsfreiheit weiter beschnitten.  Selbstredend ganz im Sinne von Offenheit und Toleranz. In der allgemeinen Wurst-Euphorie hat Frau Lunacek auch bereits angekündigt,  mit  ihrem nicht ganz so toleranten Forderungskatalog jetzt noch mehr  Druck auf die EU-Kommission auszuüben.

Haben die vielen Europäer, die mit ihrem Wurst-Votum eine Zeichen für Toleranz und Offenheit setzen wollten, tatsächlich auch für  solche perfiden Pläne stimmen wollen?  Nach der Wurst-Party werden viele mit einem schlimmen Kater aufwachen. Auch die Schwulen- und Lesbenverbände  nützen die Gunst der Stunde. Conchitas Sieg sei ein Schritt in die richtige Richtung, so der Tenor. Wie viele Schritte muss Europa noch gehen, damit auch alle Wünsche und Ziele endlich und restlos erfüllt werden? Es dürfte ein Marathon werden, denn den komfortablen Opferstatus will man so schnell nicht aufgeben.

Schon  jetzt haben Schwule und Lesben und andere sexuelle Minderheiten eine der stärksten und durchsetzungsfähigsten Lobbys in Europa. Dagegen sind selbst die vom ORF so dämonisierten Atom- oder Agrarlobbys Waisenknaben. Und auch jene, die – etwa in Baden-Württemberg - mit ihren Bildungsplänen in bester Cohn-Bendit Manier bereits Klein- und Volksschulkindern ihre persönlichen Vorstellungen von Sexualität aufzwingen wollen, haben jetzt enormen Rückenwind bekommen. Ja die Wurst hat für all diese Gruppen mit ihren ganz speziellen Interessen, Zielen und Utopien eine breite Schneise geschlagen.  Wurst war auch eine Art Testballon: Was geht bei den Europäern rein, wie weit kann man noch gehen. Und wie zum Beweis präsentiert Gerry Keszler gleich nach dem Song Contest das neue Life-Ball-Plakat. Ja, er wolle provozieren und ja, die Plakate werden in Wien hängen, betont Keszler. Jetzt wo alle im Wurstfieber sind, kann man solch Plakate auch vor Kindergärten und Volksschulen affichieren. Ganz nach dem alten Marketingspruch: Schnapp sie dir, solang sie jung sind. Wurst.

 

Die politisch-korrekte Marketing- und Politstrategie mit Gallionsfigur  Conchita Wurst hat eingeschlagen wie ein Bombe. Jetzt heißt es für die Neosozialisten, den Hype um die bärtige Drag-Queen zu nutzen, um so möglichst schnell und effektiv neue Fakten zu schaffen, die letzten verbliebenen „reaktionären Kräfte" weiter zu schwächen, das Denken der Bevölkerung  zu manipulieren  und  neue gesellschaftpolitische Trends zu setzen. The Show Must Go On.