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Werner Grotte (Ideologie: Di, 03.03.2015, 02:43)
Frau sein als kreatives Hauptelement beim ORF

Im Spätabend-Programm von ORF 2 erfuhren wir am Montag in einer offensichtlich hauseigenen Einschaltung, dass es in Österreichs Orchestern 21 Dirigentinnen – und 123 Dirigenten gibt. Frauen-Quote: 17 Prozent. Eine interessante Aufschlüsselung.

Gehört denn nicht der Beruf des Dirigenten – so wie auch anderer Orchestermitglieder – zu den eindeutig kreativen Beruf(ung)en, die man primär aufgrund seines Talentes und seiner Ausbildung erreichen sollte? Selbst wenn diese Auffassung ein wenig naiv klingen mag – aber ganz talentfrei geht es in diesem Bereich selbst mit besten politischen (oder anderen) Beziehungen nicht.

Und nun will uns der ORF weismachen, daß die bösen Männer viel zu viele Dirigentenposten besetzen und die armen Frauen dabei unterbesetzt wären. Was bitte heißt das? Wir sollten mehr Frauen in führende künstlerische Berufe loben, nur weil sie Frauen sind? Wer trifft die Auswahl? Unter welchen Kriterien? Frau sein als primäres Einstellungs-Parameter? Für die betroffenen Damen wohl ein Bären-Dienst in Sachen Selbstwertgefühl. Und für die Sache selbst? Wer will und akzeptiert schon einen Chef, der nur aufgrund seines Geschlechts ausgewählt worden ist?

Ist es das, was den Frauenrechtlerinnen vorschwebt? Spitzenjobs, ja! Nur weil wir Frauen  sind! Das ist genau das gleiche, was sie jetzt an den – angeblich – männlich bestimmten Berufsdomänen kritisieren.

Dabei haben wirklich talentierte Frauen schon seit Cleopatra, Jeanne d’Arc, Hildegard von Bingen, Maria Theresia, Pauline Fürstin von Metternich,  Bertha von Suttner, Hanna Reitsch, Leni Riefenstahl, Beate Uhse,  Madonna, Angela Merkel und vielen mehr immer Karriere gemacht – vor oder hinter ihren Männern, oder ganz alleine. Ganz ohne Quote. Stark sein ist keine Frage des Geschlechts.

Kehren wir die Frage doch um: Wer sollte Interesse daran haben, mehrheitlich Männer aufs Dirigentenpult zu lassen? Wäre nicht der Anblick (talentierter) holder Weiblichkeit in dieser Position für jedes Orchester durchaus attraktiv? Und sogar – glaubt man den Feministinnen – sogar deutlich billiger, weil ja Frauen angeblich generell viel weniger verdienen als Männer?

Die finale Frage lautet jetzt nur – was will uns der ORF mit diesen seltsamen Mitteilungen sagen? Und wer bezahlt sie? Wer formuliert sie? Und in wessen Interesse?