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Werner Reichel (Ideologie: Mo, 02.03.2015, 17:55)
Kinderpornographie als Bagatelle

Schlagzeile auf orf.at:  „Kinderpornoprozess gegen Ex-Politiker Edathy eingestellt“. Das ist zwar sachlich richtig, journalistisch aber höchst fragwürdig. Denn den eigentlichen Aufhänger der Geschichte unterschlägt der ORF seinen Lesern mit dieser Headline. Er lenkt sie ganz bewusst auf eine falsche Fährte.

 

Wer schnell die Überschriften überfliegt, der bekommt den Eindruck, dass der SPD-Politiker unschuldig ist. Ist er aber nicht. Edathy hat die ihm zur Last gelegten Taten gestanden. „Die Vorwürfe treffen zu“, so sein Anwalt. Gegen eine Zahlung  von 5.000  Euro ist der Prozess nun eingestellt worden. Deshalb haben auch alle seriösen Medien -  selbst die linken - mit dem Schuldeingeständnis von Edathy aufgemacht.  Spiegel: „Edathy gesteht, Verfahren eingestellt“, Die Zeit: „Sebastian Edathy räumt Besitz von Kinderpornografie ein“,  taz: „Geständnis, Geldauflage und Schluss“. Im Gegensatz zu orf.at versucht nicht einmal die linksextreme taz die Leser mit ihrer Headline zu täuschen. Das ist wirklich eine Leistung!

Bei orf.at  erfährt man zudem erst in der vierten Zeile, dass Edathy ein SPD-Mann ist, ist ja auch nicht so wichtig.  Wäre er hingegen von der CSU oder gar ein AfD-Politiker gewesen, so hätte man das garantiert über Tage  ausgeschlachtet und von einem Justizskandal, von Gesinnungsjustiz  und einer politischen Entscheidung gesprochen. 

Aber Edathy hat Migrationshintergrund, ist homosexuell, ist in der SPD, also in der richtigen Partei und hat sich im Kampf gegen rechts engagiert. So jemand kann für einen aufrechten Linken gar kein schlechter Mensch sein, selbst dann  nicht, wenn er in eine schmierige und widerliche Kinderpornoaffaire verwickelt ist.