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Werner Reichel (Ideologie: So, 27.09.2015, 08:59)
Comical ORF

Der irakische Informationsminister Muhammad as-Sahhaf, besser bekannt als Comical Ali, steht in Bagdad vor der Live-Kamera des Staatsfernsehens und schildert den Zusehern, wie die heldenhafte irakische Armee die amerikanischen Hunde besiegen wird. Dummerweise fahren hinter ihm bereits die ersten US-Panzer durchs Bild. Comical Ali wurde für seine völlig abstrusen und unglaubwürdigen Propagandaaussagen im dritten Golfkrieg weltberühmt.

Jetzt bekommt er Konkurrenz. Und zwar vom österreichischen Staatsfernsehen. Der ORF hat angesichts der Flüchtlingskrise, der schlechten Umfragewerte der SPÖ und der bevorstehenden richtungsweisenden Wien-Wahl alle Hemmungen verloren und die letzten Reste von seriösem Journalismus entsorgt. Er führt einen brutalen Propagandafeldzug und betreibt eine flächendeckende  Desinformationskampagne. Wer sich ausschließlich über den ORF informiert, lebt in einer surrealen Parallelwelt, die sich immer weiter von der zunehmend unschöner werdenden  Realität entfernt.

In der ORF Multikultimärchenwelt ist etwa Bundeskanzler Werner Faymann als tatkräftiger, weitsichtiger und international anerkannter Politiker zu bewundern, obwohl ihn in der realen Welt außerhalb von SPÖ und ORF niemand mehr wirklich ernst nimmt. Im Gegensatz zur Lichtgestalt Werner „Gandalf“ Faymann, wird Ungarns Premier Viktor Orban als Sauron und Ungarn als eine Art Mordor für Flüchtlinge dargestellt, die Grünen sind die Elben und die FPÖ-Politiker und -Wähler die Orks. So einfach kann die Welt sein. Die ORF-„Berichterstattung“ über die aktuelle Krise gleicht tatsächlich zusehends einem Fantasyroman.

Permanent hetzt der ORF gegen Orban und seine Politik, wie gegen alle, die nicht freudig im „Welcome-Refugee“-Chor mitgrölen. Man versucht den Österreichern auf unverantwortliche Weise ein völlig falsches Bild von der aktuellen Situation zu vermitteln. Der ORF-Zuseher bekommt fast nur flüchtende Frauen und Kinder zu sehen, obwohl 80 Prozent der Asylforderer junge Männer sind. Stets werden besonders traurige Einzelschicksale präsentiert. Vorzeigemigranten und enthusiasmierte Vertreter der „Zivilgesellschaft“, sprich linke Gesinnungsgenossen, die voller Mitgefühl ihre abgetragene Garderobe loswerden wollen, haben derzeit Hochkonjunktur. Der ORF-Konsument bekommt den Eindruck, ein riesiges Heer von Ärzten, Technikern, Wissenschaftlern und Facharbeitern ist auf dem Weg zu uns. Nichts könnte falscher sein.

Alle unschönen Begleiterscheinung werden ausgeblendet, Ereignisse, die nicht ins Bild passen, totgeschwiegen, Gefahren ignoriert, Warnungen als Panikmache abgetan, Kritiker denunziert und ignoriert. Es kommen fast ausschließlich linientreue „Experten“ zu Wort, wer eine andere Meinung vertritt, ist entweder kein Experte oder zumindest „umstritten“. Es ist ein extrem verzerrtes Bild, das ORF-Publikum wird nur mit gesiebten Informationen versorgt, manipuliert und moralisch erpresst. Berichterstattung im eigentlichen Sinne findet nicht mehr statt.

Das ist in höchstem Maße unverantwortlich und gefährlich. Der ORF unterstützt bedingungslos den Crashkurs der völlig überforderten Regierung. Die Gutmenschen im ORF sind von ihrer Mission und ihrem Wahrheitsanspruch felsenfest überzeugt. Sie tun alles, um die SPÖ und die ihnen politisch noch näher stehenden Grünen zu unterstützen, auch deshalb, um die eigene Zukunft abzusichern. Schließlich ist die trotz aller ORF-Propaganda im Abwärtstrend befindliche SPÖ der Garant für den Weiterbestand eines möglichst großen und fetten Staatssenders. Dafür riskiert man auch die Zukunft einer ganzen Nation.

Doch angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Situation, und wir stehen erst am Anfang von äußerst unschönen Entwicklungen, verkommt die Propaganda immer öfter zu Durchhalteparolen. Wie seinerzeit bei Comical Ali tut sich auch der ORF zunehmend schwerer, die Realität in seinem Sinne zu verbiegen. Wenn die Lage in Österreich eskaliert, und das ist nur noch eine Frage der Zeit, dann trägt dafür der ORF einen großen Teil der Verantwortung.