ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Kurt Ceipek (Personal: Do, 09.11.2017, 23:40)
Wie der ORF mit Kundenanfragen umgeht

Oft kann man sich als zwangsgebührenzahlender ORF-Kunde des Eindrucks nicht erwehren, der ORF sei besonders stolz auf seinen Kundendienst. Viele Kunden sehen das anders. Ein kleines, aber typisches Beispiel war eine Anfrage eines Sehers zur überaus beliebten Sendung „Neun Plätze – neun Schätze“ am Nationalfeiertag.

Bei dieser Sendung sehen besonders viele Menschen zu, weil sie den einen oder anderen dieser „Schätze“ kennen und auch dafür stimmen wollen, wenn sie dazu eine Nahebeziehung haben, oder weil ihnen die Präsentation besonders gut gefallen hat.

Besonders spannend ist natürlich vor allem die Abstimmung und die Reihung der Kandidaten. Man erfuhr aber nur den Sieger und die beiden dahinter Platzierten, die laut ORF von einer Jury und durch eine Publikumsabstimmung per Telefon oder SMS ermittelt worden waren.

Das machte einen ORF-Kunden neugierig, der höflich anfragte, ob man ihm nicht der Ergebnis der Publikumsabstimmung und das Gesamtergebnis mitteilen könne. Schließlich sei es ja um eine öffentliche Abstimmung gegangen.

Die Antwort ließ einige Zeit auf sich warten. Ein Auszug aus der kurzen ORF-Antwort: „Nach Rücksprache mit der zuständigen Redaktion teilen wir Ihnen mit, dass die Platzierungen bzw. Votingergebnisse der Sendung ,9 Plätze – 9 Schätze’ nicht veröffentlicht werden.“

Da hätte man die Antwort auf die Frage, die sicher tausende Österreicher interessiert hätte, auch anders formulieren können. „Geschätzter Gebührenzahler, das geht dich gar nichts an, wie wir zu unserem Ergebnis kommen.“

Aber Transparenz und Nachvollziehbarkeit waren noch nie auffallende Stärken des ORF.