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Erich Schaffer (Ideologie: Fr, 09.03.2018, 17:50)
"Mittag in Österreich" auf ORF2

An dieser Stelle wurde schon einiges zur Berichterstattung ob der Messerattacken in Wien geschrieben. Dieser Kritik mag man sich anschließen, allerdings scheint niemand den Bericht in "Mittag in Österreich" von Robert Berger (Do, 13:15) gesehen zu haben. Denn dieser definiert den Begriff Journalismus tatsächlich neu, und nicht im positiven Sinne. Hier ein paar Auszüge aus diesem "Bericht":

"... rein theoretisch würde es sich ausgehen vom zeitlichen Rahmen her, nämlich innerhalb einer halben Stunde, dass hier eine Attacke passiert ... und dann nicht unweit von hier entfernt am Praterstern"

"... aber wie das Ganze zusammenhängen soll, das ist wirklich unklar. Wir könnens ja durchspielen. Da sticht er eine Familie, die er nicht kennt, nieder, rennt dann bis zum Praterstern und sticht dort einen Tschetschenen (sic!) nieder. Ob das wirklich so plausibel ist, das wage ich wirklich zu bezweifeln."

"Es spricht wohl sehr vieles, rein von der Logik her, dafür, dass das Eine mit dem Anderen nicht so sehr etwas zu tun hat."

"Die Motive dafür, ich geh jetzt einmal und spekulier einfach: das eine wird wahrscheinlich ein Streit gewesen sein, beim Arzt da schaut die Sache schon anders aus. Da wird man das Umfeld des Artzes ansehen müssen, da wird man sich anschaun müssen, ob es da irgendetwas gibt, ob der Mann Feinde gehabt hatte ..."

"Wichtig ist jetzt einmal, die Blutspuren zu untersuchen und auch anzuschaun, ob der Afghane die gleiche Blutgruppe hat. Ist das nicht der Fall, dann kann man das ohnehin ausschließen."

Hernach belehrte Herr Berger die Zuseher noch über "Fake News", darüber wie schnell sich unwahre Gerüchte verbreiten können, implizierend, dass man doch bitte nicht spekulieren möge.

Wir rekapitulieren:
1. Der ORF sendet selbst einen Bericht, der aus nichts als völlig haltlosen Spekulationen besteht.
2. Das passiert, während der ORF und andere Medien, sowie die Polizei selbst, dazu aufrufen, solche Spekulationen zu unterlassen.
3. Kurz danach stellen sich all diese Spekulationen als völlig falsch heraus, als die Behörden die Öffentlichkeit über das Geständnis des 23-jährigen Afghanen informiert hat.
4. Der gesamte ORF-Bericht zielt offensichtlich darauf ab, die Täterschaft des zu dem Zeitpunkt bereits festgenommenen Afghanen zu verneinen, bar aller Fakten.
5.Schließlich wurden im ORF sogar die Opfer zu Tätern gemacht, indem der Reporter insinuiert, die Arztfamilie hätte wohl ein entsprechendes "Umfeld" und sich "Feinde gemacht".