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Werner Reichel (oe1 So, 27.04.2014, 10:05)
Ambiente

Hasta siempre, Commandante Che Guevara!  Das Reisemagazin des Qualitätsradios Ö1 berichtet über Bolivien. (Nur gut, dass sich mittlerweile auch bis zum ORF durchgesprochen hat, dass Bolivien seit 1884 nicht mehr am Meer liegt)

Doch es geht ohnehin nicht um Strände und Fernreisen. Im Reisemagazin wird lang und breit über das Leben und Wirken von Che Guevara berichtet. Und es ist selbst für Ö1 eine Leistung: Mit keinem einzigen Wort und in keinem einzigen Nebensatz wird auch nur die leisteste kritische Zwischenton laut. Stattdessenn feiert Ö1 Guevara als Held und mutigen Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit ab. Das Pathos tropft regelrecht aus dem Radio. Es ist eine Art Ö1-Wallfahrt zur Todesstätte von Che, der seine Gegner übrigens mit Vorliebe selbst exekutiert hat Und davon gab es sehr viele. Aber so etwas hört man aus der geschützten Radiowerkstätte für  Alt-68er, Salonmarxisten und gebührenfinanzierte Hobbyrevolutionäre natürlich nicht.

Und der Ö1-Beitrag über Che Guevara endet mit dem Satz: „(…) vor einem monumentalen Felsblock, auf dem die Worte „Dein Beispiel erhellt einen neuen Morgen“ gepinselt sind, sattelt ein Bauer sein Pferd und reitet irgendwo in den Nebel hinein.“

Wem da nicht die Tränen der Rührung in die Augen schießen, der kann kein guter Mensch sein. Viva la revolución!