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Andreas Unterberger (ORF2 Mi, 21.05.2014, 19:30)
Zeit im Bild

Ein muslimisches Massaker erschüttert Nigeria. In Thailand putscht die Armee gegen eine demokratische Regierung. In Libyen wird geputscht. Die Ukraine steht vor blutigen Schicksalwahlen. Im benachbarten Serbien und Bosnien leiden die Menschen unter der größten Katastrophe, die jemals dort verzeichnet worden ist. In der EU (in Großbritannien und den Niederlanden) beginnen in wenigen Stunden die EU-Wahlen. Im österreichischen Parlament verlässt eine ganze Partei einfach die Nationalratssitzung, was überhaupt noch nie da war. Da kann man sich in der Tat kaum entscheiden, was Spitzenmeldung sein soll.

Der öffentlich-rechtliche ORF jedoch entschied sich in der ZiB für ein anderes Thema: für einen geistig behinderten Insassen einer österreichischen Strafanstalt, der nicht medizinisch betreut worden ist, obwohl er sich als sehr pflegebedürftig erwiesen hat.

Das ist halt der Maßstab des ORF. Ob man dort wirklich glaubt, mit tiefstem Boulevard noch die verbliebenen Zuschauer erhalten zu können? Oder geht es um einen Themenwechsel, um den Absturz der Grünen und einer linken Wochenzeitung zu verhindern, nachdem die jüngsten Gewalttaten und die Schwulenpropaganda diesen nicht gerade genutzt haben? Oder wollte man in der üblichen Art einem ÖVP-Minister ans Bein pinkeln, der aber geschickter reagierte als sein Vorgängerin und befehlsgemäß tiefste Betroffenheit signalisierte?