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Werner Grotte (ORF1 Di, 15.07.2014, 22:00)
Schlawiner

Es geht ja doch - irgendwie. Kaum ist die Fußballerei vorbei, schafft es der ORF – leider ausgerechnet im Sommer, wo um diese Zeit jeder beim Heurigen oder im Schanigarten sitzt – aus dem Dienstag ab 20.15 Uhr einen unerwartet unterhaltsamen Serien-Abend zu machen. Zuerst neue Folgen von „SOKO Donau“ und „Schnell ermittelt“. Letztere wäre gar nicht so schlecht, würde nicht ständig mit "Hallo" gegrüßt und piefkinesische Vokabeln wie "lecker" verwendet.

Dann, nach der Kurz-ZIB, anstatt der selbstverliebten Staatskünstler Stermann/Grissemann die witzige und relativ neue heimische Satire-Serie „Schlawiner“, die derzeit jeden Freitag zur besten Sendezeit auch im Bayerischen Rundfunk (BR) läuft - leider voraus, sodass wir die Im ORF gezeigten Folgen schon kennen. Dennoch ein Adels-Prädikat, denn die Bayern sind selbst mit guten Kabarett- und Satire-Formaten reich gesegnet.

Auf die Schlawiner folgt unterhaltsames Sommerkabarett mit Gernot Kulis („Kulisionen“) und danach die gewohnt schräge Drogenkocherei von „Breaking Bad“, für die es sich bis 23.50 Uhr aufzubleiben lohnt, speziell nach der WM-Pause. Heute, Mittwoch, gibt es die nächste Folge.

Letzte Woche zeigte ORF 1 - leider ebenfalls sehr spät und insgesamt verspätet– die ersten beiden Folgen der köstlichen Krimiserie aus der Eifel „Mord mit Aussicht“. Die lief im Hessischen (hr) und Berliner Fernsehen (rbb) schon im vergangenen Jahr. Aber immerhin – „Breaking Bad“ läuft gar mit vier Jahren Verspätung. Aber Kult-Serien werden - wie gute Weine - auch im Alter nicht schlechter. Was man nicht von allen Programm-Direktoren sagen kann.