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Kurt Ceipek (ORF1 Di, 26.01.2016, 23:05)
Kalahari Gemsen

Eigentlich ist es unfassbar, was die Macher der ORF-Serie „Kalahari Gemsen“ alles für lustig halten. „Unter der Regie von Thomas Mraz wird eine rasante Abfolge an skurrilen Pointen geboten“, schreibt der ORF in der Vorankündigung. Skurril ist zutreffend, die Pointen allerdings sind erbärmlich oder nicht vorhanden.

Gleich zu Beginn mimt Hauptdarstellerin Angelika Niedetzky eine Ladendiebin, deren Ziel es ist, vom Verkäufer des Textilladens begrapscht zu werden, als wäre sie zu Silvester am Kölner Hauptbahnhof. Das soll lustig sein?

Dass ein Sketch über einen Präservativkauf leicht peinlich ausfallen kann, liegt auf der Hand. In diesem Fall ist er unerträglich schlecht. Wenn man das nicht besser und witziger kann, sollte man es bleiben lassen.

Um nichts besser ist ein Postamt-Sketch um einen freundlichen Schalterbeamten und eine grantige Kollegin. Auch den dürften nur ganz wenige der ORF-Zuschauer für lustig gehalten haben.

Der Höhepunkt – nein, es war der Tiefpunkt – wird in Minute 16 der lähmende 25 Minuten dauernden Sendung erreicht. In diesem ziemlich makabren Sketch zeigen  Eltern ihren Kindern, wie man “Wilhelm Tell” richtig spielt.

Die Tochter wird am Ende – das soll die Pointe sein – vom Pfeil des Bruders getroffen schwer verletzt oder getötet...

„Selten so gelacht“, schrieb uns dazu ein ORF-Watch-Leser entrüstet und fügte hinzu: „Der ORF zeigt halt, was er unter Bildungsfernsehen versteht.“

Und als Nachsatz schrieb er: „Ich habe diese e-mail auch an den ORF-Publikumsrat geschickt, damit die Leute dort bei der nächsten Sitzung auch einmal was zum Lachen haben.“

Schon die Startsendung von Kalahari Gemsen vor zwei Wochen war erbärmlich schlecht gewesen. Aber es geht ganz offensichtlich auch noch tiefer. Das lässt für die nächsten Wochen ganz Fürchterliches erwarten.