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Elisenda Florentina (ORF2 Do, 12.05.2016, 19:30)
Zeit im Bild

Der ORF mutete uns einen skurrilen Bericht über „Verschärfungen im Asylbereich“ zu. In der Anmoderation hieß es: „Als Reaktion auf die steigende Kriminalität soll außerdem der Umgang mit straffällig gewordenen Asylwerbern verschärft werden.“

Der ORF hat also festgestellt, dass erstens die Kriminalität gestiegen ist und es zweitens straffällige Asylwerber gibt. Ein Zusammenhang dieser Phänomene besteht laut ORF offenbar nicht. Wir wollen hier nicht so kleinlich sein, denn es ist aus ORF-Sicht ein enormer Fortschritt, steigende Kriminalität und straffällige Asylwerber in einem Satz zu nennen.

Der Bericht – als Gegengewicht zur Anmoderation – bediente sich der im ORF vorherrschenden Verharmlosung, gezielten Manipulation und Meinungsmache: „Wohl unter dem Eindruck von zwei schweren Verbrechen in Wien, aber ohne neue Zahlen zur Kriminalität präsentieren [die Minister] ihre Pläne.“ Schockierend: Nicht nur der – von der Polizei bestätigte – Kriminalitätsanstieg wird in Frage gestellt („ohne neue Zahlen“); die Behauptung widerspricht der Anmoderation.

Offenbar gibt es schwere Meinungsverschiedenheiten zwischen linkem und links-linkem ORF-Flügel. Ein Hohn und eine absolute Unverschämtheit ist es jedoch, von zwei(!) schweren Verbrechen als „Anlassfall“ zu sprechen. Damit werden das tatsächliche Ausmaß relativiert, die Maßnahmen als überzogen dargestellt. Wieder wird suggeriert, steigende Kriminalität sei ein „unbestimmtes Gefühl“, basiere nicht auf Fakten.

Auf welche Fälle bezog man sich? Wohl auf die – nicht zu leugnenden – mit der größten medialen Präsenz, den Eisenstangen-Mord und die Praterstern-Vergewaltigung. Vielleicht wird auch ab zwei Fällen das ideologisch verträgliche Maß an Ausländerkriminalität überschritten (bei dem intellektuellen ORF-Niveau wäre das nicht verwunderlich).

Es gibt Dutzende Fälle von Vergewaltigung, versuchter Vergewaltigung, sexueller Belästigung durch Asylwerber/Ausländer an öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen, in Hallenbädern; eine Vergewaltigung eines Zehnjährigen, Messerstechereien, (Massen-)Schlägereien, Scharia-Sittenwächter. Um das „herauszufinden“ hätte es nur einer kurzen Recherche mittels "Vergewaltigung site:orf.at" bedurft. Die Gesetze – von Sobotka mit „Asylwerbern und -berechtigten, die mit unseren kulturellen Strukturen nicht vertraut sind“ gerechtfertigt – gelten laut ORF nicht nur für (harmlose) „Belästiger“ sondern „auch(!) für Österreicher“. Nur, um zu betonen, dass auch Österreicher Täter seien. Österreichische Gesetze gelten also auch für Österreicher!