ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Unterberger (ORF1 Sa, 28.05.2016, 20:35)
Fußball UEFA Champions League Finale: Real Madrid CF - Club Atlético de Madrid

Der Sport ist ja einer der ganz wenigen ORF-Bereiche, der im Großen und Ganzen zu den Positivposten des Senders zählt. Wenn man von der ständigen Folter durch die Auftritte eines Herbert Prochaska absieht. Und wenn man weiters davon absieht, dass der ORF dafür auch Gebührengelder verwendet (durch diesen unfairen Wettbewerbsvorteil der privaten Konkurrenz also fast alle Übertragungsrechte wegschnappt) und so mit Zwangsgebühren die (meist „steuerschonend“ kassierten) Millionengagen der Spitzensportler weiter auffettet.

Gerade deshalb ist es es eine Schande, dass Sportreporter völlig ahnungslos in Hinblick auf die politische, kulturelle und gesellschaftliche Dimension der von ihnen kommentierten Spiele agieren. Wie man etwa beim Finale der Champions-League miterleben musste, auf das sich der Reporter eigentlich wochenlang vorbereiten hätte können.

  • Da verwendete er spanische Ausdrücke, sprach sie aber italienisch aus.
  • Da hatte er seine Mühe, den spanischen König zu erkennen.
  • Da erkannte er den spanischen Regierungschef überhaupt nicht (stellte dafür zahlreiche UEFA-Funktionäre vor).
  • Da ging er nicht auf die nationalen Fahnen ein, die sich einige Spieler des multinational zusammengesetzten Siegerklubs demonstrativ umgebunden hat.

Und schließlich brauchte er viele Minuten, um irgendwie zu bemerken, dass das erste Tor aus extrem abseitsverdächtiger Position gefallen war. Was den meisten Zusehern sofort aufgefallen war. Aber zugegeben: Das ist schon wieder ein rein sportliches, kein politisch-kulturelles Problem…