Mit der Überschrift zur Meldung wird bereits festgestellt, dass die von der oberösterreichischen Landesregierung geforderte Deutschpflicht an Schulen verfassungswidrig sei. Nach der Erläuterung und Zwischenüberschrift "rechtlich eindeutig" (!!) wird aus einem Gutachten "zweier Experten" aus Salzburg zitiert, darunter ist dann noch ein Foto einer Schulklasse halb zu sehen und es scheint (vor allem auf Mobilgeräten) so, als wäre der Beitrag damit zu Ende.
Scrollt man aber weiter runter, erscheint unter einer weiteren Zwischenüberschrift "Janko: Deutschpflicht gerechtfertigt". In einem sogar längeren Text als auf der ersten Bildschirmseite mit Foto Professor Jankos wird dann kurz berichtet, dass es sehr wohl triftige Gründe für eine Deutschpflicht gebe und eine Verfassungswidrigkeit aus Sicht von Janko nicht auszumachen ist, bevor noch reichlich "antirassistische" Gegenstimmen zu Wort kommen.
Für aufmerksame Leser stellt sich die Frage, warum die Überschrift nicht - wie z.B. in der Onlinezeitung oe24 - mit Fragezeichen versehen ist, da es keineswegs klar ist, ob hier eine Verfassungswidrigkeit vorliegt! Außerdem: wieso wird nicht auf der ersten Bildschirmseite über Jankos (ein höchst anerkannter Staats- und Verfassungsrechtler der JKU) Standpunkt und nach dem Scrollen dann über die vermutete Verfassungswidrigkeit berichtet? Zumal einer der das behauptenden Gutachter, der Arbeits- und Wirtschaftsrechtler Pfeil, sicher kein Experte für österreichische Verfassungsfragen ist und der zweite "Experte" , Professor Klaushofer, sicher nicht in der Liga eines Janko spielt.
Einmal mehr sieht man, wie die Fakten "aufbereitet" und gestaltet werden, um bestimmte Meinungen in der Leserschaft zu festigen - für die "gute Sache" ist eben alles recht.
