ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Werner Reichel (oe1 Sa, 06.05.2017, 17:05)
Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen

Was versucht der gemeine Linke, wenn etwas nicht nach seinem Gusto ist? Richtig. Er will es verbieten, abschaffen, reglementieren, einsperren, ausmerzen. Schließlich wussten und wissen Linke seit jeher am besten, was für uns alle gut und richtig ist.  Auf Ö1 wurde jetzt die Abschaffung des Muttertags gefordert. Ja, die trauen sich was, die packen noch die echt heißen Eisen an, wissen was die Menschen bewegt, diese Ö1-Journalisten.

Redakteurin Ute Woltron meint: „Der Muttertag gehört abgeschafft.“ Warum? Weil Frau Woltron findet, dass dieser Tag, der uns „aufoktroyiert“ worden ist, nervt. Und weil sie das findet, gehört er eben abgeschafft. So einfach ist das. Dass der Muttertag in einer Gesellschaft, in der es immer weniger autochthone Mütter gibt, vor allem von kinderlosen Frauen als störend und lästig empfunden wird, ist naheliegend, bleibt aber unerwähnt.

Niemand wird im Übrigen gezwungen, den Muttertag zu feiern. Das unterscheidet ihn vom ORF und seinen Gebühren, die uns tatsächlich aufoktroyiert worden sind. Aber die will Frau Woltron vermutlich nicht abschaffen. Da macht es auch nichts, dass die Rundfunkgebühren vermutlich weit mehr Menschen in Österreich nerven, als es der Muttertag tut. Aber wie gesagt, Linke wissen am besten, was für und gut ist. Zum Beispiel ein mit Zwangsgebühren finanzierter Sender, auf dem uns gesagt wird, dass der Muttertag abgeschafft gehört.

Dieser „Tag des Schreckens“ ist, wie die Journalistin findet, ein Almauftrieb für Mutterkühe, so die entlarvende Wortwahl. Und weil die Befindlichkeiten von Frau Woltron auf Ö1 ausgestrahlt werden, darf die auf diesem Sender übliche „Kapitalismuskritik“ nicht fehlen: der Muttertag sei ein Kommerzspektakel. Wow!

Ich werde den Muttertag nicht mit meiner Mutter feiern, will es aber anderen nicht verbieten. Warum auch?