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doc.west (ORF2 Mi, 14.02.2018, 19:30)
Zeit im Bild

Ein Beitrag der ZiB beschäftigte sich mit der Mühlviertler Hightech-Firma, in der gleichzeitig zwölf Mitarbeiter spontan erkrankt waren. Was nicht erwähnt wurde, dass das mehr als zehn Prozent der Belegschaft sind und der Schaden für die Firma dementsprechend. Während der ORF betonte, dass „angeblich“ ein Schaden entstanden war.

Was der ORF nicht als die Wahrheit anerkennt, kann nur unter Vorbehalt wahr sein. No na, ein Zehntel der Belegschaft fehlt, logisch dass nicht so viel produziert werden kann wie bei Vollbelegung. Das ist logisch, aber gefällt dem ORF nicht, daher der Schaden unter Vorbehalt.

Wobei ich mich als Arzt frage, welche Erkrankung bei zwölf Menschen gleichzeitig auftreten kann, die einen zwei- bis viermonatigen Krankenstand rechtfertigt, wenn nicht ein Unfall oder eine maligne Erkrankung vorliegt. Und alle  zwölf, da wage ich sogar eine Ferndiagnose – Krebs? Sicher nicht.

Dass als erster Interviewpartner ein Vertreter der Wirtschaftskammer zu Wort kam, der die Krankenstände als Missbrauch und als Boykott sah, ist logisch. Motto: Zuerst die „schlechte Nachricht“ und danach die „gute“, denn das Letzte bleibt in Erinnerung. Diese zweite Nachricht überbrachte der Gewerkschafter, der natürlich seine Leute/Wähler/Parasiten in Schutz nahm und  das ärztliche Attest als unantastsbar hinstellte und dass seine Kollegen natürlich vier Monate schwer krank gewesen seien.

Es gab hingegen in dem Bericht keinen Hinweis, warum Krankenstände oft aus Gefälligkeit beschieden werden.

Dazu ein plakatives Beispiel: Ein befreundeter Allgemeinmediziner und Gemeindearzt hat einen gemeinsamen Patienten krankgeschrieben, wissend, dass dieser gesund war. Natürlich fragte ich ihn, damals noch jung und voller Idealismus, warum er dies tat. Er zeigte mir die absolut mickrige Honorierung der Allgemeinmediziner durch die Krankenkassen. Da er eine gewisse Anzahl von Krankenscheinen im Quartal brauchte, um halbwegs über die Runden zu kommen, schrieb er ihn krank, andernfalls wäre der Patient zum nächsten Arzt gegangen, zusammen mit Frau und den drei Kindern. Und fünf Patienten jedes Quartal weniger, könnte existentiell bedrohlich werden.

Ich selbst hatte ein ähnliches Erlebnis: An einem Freitag Mittag kam ein Arbeiter einer Firma im schönsten Sonntagsgewand und bat mich, dass ich eine Bestätigung schreiben soll, dass er bei mir ihn zahnärztlicher Behandlung gewesen wäre. Da ich mich weigerte, hatte er eine Idee, von der er dachte, sie wäre genial: Er bat um einen Termin in nächster Zeit und dass sich ihm, da er bei mir war, eine Zeitbestätigung dafür schreiben solle. Diesem Wunsch kam ich natürlich nach und schrieb die Zeitbestätigung von 12:20 bis 12:22. Er war angepisst und ich habe ihn und seine Familie nie wieder in meiner Praxis gesehen.

Ich könnte ein kleines Buch über den Missbrauch des Gesundheitssystems schreiben, Allgemeinmediziner ganze Wälzer. Aber was würde es nützen, wenn der ORF es nicht als Realität anerkennen würde – denn dann ist es nicht Realität.

Langsam vergleiche ich den ORF mit der Amadeu-Antonio-Stiftung in Deutschland, denn beide haben viel gemein:

  • beide sind ultralinks,
  • beide werden massivst finanziell unterstützt,
  • beide entscheiden, was wahr ist und was Hate-speach.

Worin sie sich unterscheiden: Wrabetz schaut besser aus als Anette Kahane, der Bitbull der Kommunisten und Schoßhund des Justiznapoleon Heiko Maas.