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ZIB 2

ORF2, Sa, 09.01.2016, 00:57 | Kurt Ceipek

 Bei ZIB2-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher kann es schon vorkommen, dass sie Interviewpartner deutlich erkennen lässt, wie sehr sie diesen Herren (oder diese Dame) nicht mag. Sie stellt gehässige Fragen in bösartigem Tonfall und mit grimmigem Gesichtsausdruck, sie fällt den Befragten schon nach wenigen Sekunden der Antwort wieder ins Wort und macht aus dem Interview eine kleine kriegerische Auseinandersetzung.

Wie anders war da doch das Interview zwischen der Roten Lou und der Grünen Eva Glawischnig. In einem 10 Minuten und 28 Sekunden langen Beitrag – eine Ewigkeit für eine Nachrichtensendung – durfte Glawischnig ungestört den Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen über den Grünen Klee loben. Fragen wie „Werden die Grünen den Wahlkampf unterstützen?“ sind da nur eine weitere Gelegenheit, für den alten Grün-Professor zu werben. Für jene, die diese Sendung nicht gesehen oder aus Langeweile abgeschaltet haben: Ja, sie werden den Wahlkampf unterstützen.

No na net.

Die bei Lorenz-Dittlbacher oft in kurzen Abständen abgefeuerten giftigen Unterbrechungen von Gesprächspartnern blieben völlig aus, obwohl es genügend Gelegenheiten gegeben hätte, die langatmigen Äußerungen von Frau Glawischnig abzubrechen und zu interessanteren Themen zu wechseln.

Nun mag mancher Medienkonsument einwenden, eine Moderatorin müsse doch selbst entscheiden können, ob sie aggressiv und bösartig mit dem Interviewten umgeht, oder ob sie spürbar liebevoll und freundlich lächelnd plaudert, und den Gesprächspartner das sagen lässt, was er vorbereitet hat und an die TV-Zuseher bringen möchte.

Bei einem privaten TV- oder Hörfunksender wäre diese Sicht der Dinge durchaus berechtigt. Aber gerade bei diesen Privaten bemüht man sich viel mehr um Ausgewogenheit als im ORF. Dabei müsste ein von den Österreichern über die Zwangsgebühren finanzierter Sender ein Vorbild an Ausgewogenheit in politischen Sendungen bieten. Leider ist im rot-grünen ORF das Gegenteil der Fall. Da kann man sich als Gebührenzahler durchaus betrogen fühlen.