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ORF2Andere, Fr, 15.07.2016, 10:36 | Andreas Unterberger

Was macht Fernsehen, wenn es ein tragisches Großereignis - aber fast kein Bildmaterial dazu gibt? Dann kann eine Station richtig froh sein, dass es in Hinterzimmern noch ein paar richtige Journalisten aus besseren Zeiten zu finden gibt, die, auch ohne auf einen Zettel zu schielen, viele Minuten frei über das nächtliche Terrorverbrechen von Nizza reflektieren können. Dazu hat der ORF zum nachtschlafener Stunde Roland Adrowitzer aus dem Bett geholt, der zwar kein Morgenmensch sein dürfte, der aber eindrucksvoll souverän die verunsicherten Zuseher begleiten kann.

Gratulation - und man möchte sich gar nicht vorstellen, wie erbärmlich die Machtträger des Wrabetz-Systems sich dieser Aufgabe gestellt hätten, ob sie nun Dittlbacher oder Bürger heißen, die üblicherweise in der ZiB auftreten und die dabei bloß immer ein paar parteitreue und wohlvorbereitete Sätze in nur scheinbar freiem Gespräch von sich zu geben vermögen.

Puls4 hat zur gleichen Zeit hingegen eine Moderatorin zu bieten, die nicht einmal weiß, wie man den französischen Präsidenten ausspricht; aber immerhin hatte der Sender auch ein ganz gutes Gespräch mit einem durchaus passabel agierenden Außenamts-Pressesprecher. Servus TV hingegen, das sonst in der Früh die weitaus besten und ausführlichsten Fernsehnachrichten bietet, war dem Großereignis absolut nicht gewachsen und nicht imstande, vorbereitete Allerweltsinhalte durch aktuelle Versuche zu ersetzen.