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Mehr Muslime, aber keine Islamisierung

Andere, Fr, 04.08.2017, 13:41

Mit diesem Beitrag hat sich der ORF wieder einmal als besonders geschickt agierender Ideologiesender ausgezeichnet. Es wird mit keinem Wort gelogen und trotzdem kommt ein schöner Wohlfühl-Artikel heraus.

Eine Studie über die gegenwärtige und zukünftige religiöse Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung mit alarmierenden Zahlen wurde kurzerhand in bester Neusprech-Manier in eine Beruhigungspille für das gemeine Stimmvieh umgewandelt. Die Islamisierung Europas ist für den ORF abgesagt. Titel: „Mehr Muslime, aber keine Islamisierung“.

Die Kronen Zeitung hat mehr Mut und serviert den sozialen Sprengstoff den diese Studie für die Zukunft prophezeit gleich in der Schlagzeile:

„Bei hoher Migration - Studie: 2046 ist jeder dritte Wiener ein Muslim“

Kein Anlass für eine Beunruhigung beim ORF. Man sieht wie immer alles durch die kunterbunte rosarote Multikulti-Brille und titelt auf orf.at: „Religionen in Österreich: Knapp drei Viertel sind Christen“.

Damit versucht der ORF gleich in der Schlagzeile, der Studie das Wasser abzugraben, präsentiert geschickt die richtigen Zahlen und lenkt die Aufmerksamkeit auf Details. Denn um den Schein zu wahren, hat der ORF gleich einmal römisch-katholische, evangelische und orthodoxe Christen zusammengezählt. Wie man sieht, geht es dem ORF nicht um Information, sondern um Belehrung. Es geht dem zwangsgebührenfinanzierten Staatssender darum, seine Medienkonsumenten in seinem Sinne ideologisch zu erziehen. Deswegen wird krampfhaft versucht, die harten Fakten der Studie schön zu schreiben.

Die Fakten:

Der Anteil der Österreicher mit römisch-katholischen Glauben ist von 75 % im Jahr 2001 auf 64 % gesunken.

Der Anteil der Muslime in Österreich hat sich zugleich von 4 % auf 8 % verdoppelt.

Was macht der ORF aus dieser Tatsache? Er sagt die damit dokumentierte Islamisierung einfach ab, indem er schreibt:

Es gibt immer wieder grobe Schätzungen – und vor allem Mythen, die zu politischem Kleingeld gemacht werden. Doch nun liegen nach 2001 erstmals valide Zahlen zur Religionszugehörigkeit in Österreich vor, die für eine Studie erhoben wurden. Vor allem während der Flüchtlingskrise 2015, aber auch während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 wurde immer wieder über eine angebliche „Islamisierung“ Österreichs spekuliert, allerdings auf Grundlage von Vermutungen. Ein typischer Facebook-Kommentar aus jünster Zeit: „Ja ... die Islamisierung schreitet unaufhaltsam voran ... und die europäischen Völker schauen willenlos zu ... erbärmlich ...“

Der ORF betätigt sich als eifriger Ideologiesender und verortet die Verdoppelung der Zehl der Moslems in Österreich innerhalb von nur 15 Jahren im Bereich der Mythen, Vermutungen und Facebook-Kommentaren..

Einfach erbärmlich.

In Wien stieg der Anteil der Muslime innerhalb von 15 Jahren von 8 auf satte 14 Prozent. Je nach Zuwanderungsszenario wird dieser Anteil weiter steigen oder sogar sinken.

In der aus heutiger Sicht unrealistischsten Annahme wird davon ausgegangen, dass die Migration in das Schlaraffenland der sozialen Hängematten in Zukunft abnimmt und zum Stillstand kommt (...) Dann würde der Anteil der Moslems österreichweit auf 12 Prozent sinken.

Das aus heutiger Sicht realistischste Szenario stellt wahrscheinlich vor allem für Frauenaktivistinnen, GendergläubigInnen und Homosexuelle einen wahren Grund zur Freude dar, denn unser Leben wird dann noch bunter als es jetzt schon ist. Bei hoher Zuwanderung aus dem Nahen Osten und Afrika würde der Anteil der Moslems in Österreich bis 2046 auf 21 Prozent steigen. Wien würde am meisten profitieren, denn in Wien würde in diesem Szenario nahezu jeder Dritte (30 Prozent) Wiener ein Moslem sein. Wenn die dann alle geschlossen eine islamfreundliche Partei wählen, wird erstens die SPÖ ein Wählerproblem haben und zweitens die politische Debatte sich noch mehr um Islam und dessen Forderungen drehen.

Dazu kann man den Wienern nur gratulieren!