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Mittagsjournal

oe1Andere, Fr, 22.09.2017, 14:44 | Werner Reichel

Am Sonntag wählt Deutschland. Das Ö1-Mittagsjournal berichtet über die Ausgangslage, insbesondere über die Wirtschaftslage in Deutschland. Der Ö1-Redakteur kündigt den Beitrag mit den Worten an: „Die Zahlen sind gut, aber viele spüren das nicht.“  Das  kommt einem irgendwie  bekannt vor. Das hat man in letzter Zeit doch öfter gehört. Richtig! Von Christian Kern. Das SPÖ-Wahlprogramm trägt sogar den Titel „Damit der Aufschwung bei allen ankommt!“

So kann man auch mit einem Bericht über die deutsche Bundestagswahl Werbung für die SPÖ machen. In dem Beitrag wird dann über die acht Millionen Deutschen berichtet, die angeblich oder tatsächlich unter der Armutsgrenze leben (die offiziellen Armutszahlen sind stets mit äußerster Vorsicht zu genießen). Eine Dame aus Gelsenkirchen klagt ihr Leid. Ja, bei ihr ist der Aufschwung noch nicht angekommen, sie muss sich noch holen, was ihr zusteht.

Auch ein Experte ist geladen. Der  deutschen Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher, den die FAZ als „Claqueur der SPD“ bezeichnet hat. Weil selbst der SPD-Mann der interviewenden Ö1-Dame trotz entsprechender Fragen  zu wenig auf die Kern’schen Wahlkampfthemen eingeht, fällt sie Fratzscher ins Wort:  „Die Reichen werden immer reicher…“, jammert sie. Auch das kommt uns bekannt vor. Doch der Wirtschaftsforscher, der auch ganz offiziell die SPD berät, steigt nicht darauf ein und spricht sich gegen eine Neid-Debatte aus. Dumm gelaufen.

Mittlerweile sind selbst Menschen aus dem SPD-Umfeld den Ö1-Redakteuren zu rechts.