ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Journal-Panorama

oe1Andere, Mi, 18.04.2018, 09:54 | Werner Reichel

"Good cop - bad cop: Was bringen private Sicherheitstruppen?", so der Titel dieser Sendung. Ja, was bringen solche „Truppen“? Die Antwort steht von Anfang an fest. In welche Richtung diese Ö1-Reportage geht, erfährt man bereits im ersten Satz der Anmoderation. Da ist vom „subjektiven Sicherheitsgefühl“ die Rede. Alles klar. Das ist ein Begriff, den linke Politiker und Medien gerne verwenden, um die zunehmende Gewalt im öffentlichen Raum als Hirngespinste der dümmlichen Bevölkerung abzutun. Im paternalistischen Tonfall erklärt man, der österreichische Normalo, der die für ihn viel zu komplexe Welt ohnehin nicht begreifen könne, würde lediglich an diffusen und unbegründeten Ängsten leiden, was die kreativ gestalteten Kriminalstatistiken beweisen würden.

Nach jeder Messerattacke, nach jedem weiteren (halb)totgeprügelten Jugendlichen, nach jedem vergewaltigten oder ehrengemordeten Mädel hören wir, dass es sich um bedauerliche Einzelfälle handelt, außerdem würde es im Straßenverkehr ja noch viel mehr Todesfälle geben.

Wenn man davon ausgeht, dass Österreich ein Land ohne echtes Sicherheitsproblem ist, sieht man von Burschenschaftern und anderen finsteren rechten Gesellen ab, ist die Frage, ob man solche „Truppen“ braucht, natürlich hinfällig. Um zu zeigen, wie unnötig, gefährlich und teuer - wenn Linke sparen wollen, dann vor allem bei der Sicherheit - solche Ordnungs- bzw. Stadtwachen sind, bietet Ö1 seine üblichen Experten auf. Dazu zählt auch, warum weiß wohl nur der ORF, der Vorsitzende der Welser Antifa-Initiative. Er darf das ins Mikro sagen, was der ORF von ihm erwartet.

Und weil man ohnehin nicht vorhatte, sich mit diesem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen, nutzt man die teure Sendezeit, um Verbindungen zwischen dem Personal von Ordnungs- oder Stadtwachen mit der rechten Szene herzustellen. Einzelne Mitarbeiter solcher Wachen hatten offenbar welche. Man geht etwa der Frage nach, wer wann welches Facebook-Bildchen geliked hat, wobei Ö1 selbst und sehr großzügig definiert, was rechts ist. Selbst die Facebook-Satireseite „Verein Freunde der Tagespolitik“ wird als bedenklich eingestuft, weil sie „auch nicht gerade als links gilt“.

In dem Ö1-Beitrag geht es vor allem um die diffusen Ängste und das subjektive Unsicherheitsgefühl, das linke ORF-Redakteure mit allem haben, was nicht dezidiert links ist. Dazu zählen offenbar auch solche harmlosen „Sicherheitstruppen“, die keinerlei polizeiliche Befugnisse haben. Aus diesem Grund ist es den Ö1-Redakteuren auch nicht möglich, sich unvoreingenommen mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und einen informativen, sachlichen, kritischen und ausgewogenen Beitrag zu gestalten.

Wer so in seinen linken Denkmustern gefangen ist, so von seiner politischen Glaubensrichtung überzeugt ist, sollte entweder für ein sozialistisches Parteiblattl arbeiten oder einen anderen Beruf ergreifen. So interessant sind die diffusen Ängste, die politischen Überzeugungen und die holzschnittartige Weltsicht dieser Leute für die Ö1-Hörer auch wieder nicht.