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Kurt Ceipek (ORF2 So, 27.12.2015, 19:30)
Zeit im Bild

Täglich strömen rund 3000 Flüchtlinge aus Slowenien nach Österreich, meldete die Zeit im Bild. Manchmal sind es etwas mehr, manchmal etwas weniger. Und keiner regt sich mehr darüber auf, meinte Moderator Rainer Hazivar.

Für den Zuseher interessant wäre in diesem Fall die auf das Jahr hochgerechnete Zahl der Einreisenden: Es waren im Jahr 2015 mehr als eine Million Menschen. So viele strömten in den Zeiten der Völkerwanderung nicht einmal annähernd nach Europa.

Neun von zehn der Einreisenden zieht es weiter nach Deutschland, wo sie noch (wie lange noch?) aufgenommen werden. In Österreich werden pro Tag 300 bis 400 Asylanträge gestellt. Auch hier ist die hochgerechnete Zahl beeindruckend. Im zu Ende gehenden Jahr 2015 wurden in Österreich zwischen 120.000 und 140.000 Asylanträge gestellt. Vor Weihnachten waren noch Zahlen von 80.000 oder 90.000 in den Medien kursiert.

Kurz danach folgte in der ZiB ein Beitrag über die Besorgnis erregenden Arbeitslosenzahlen in Österreich, die nach einer leichten Verbesserung im Sommer jetzt wieder auf weit über 400.000 gestiegen sind.

Nun liegt es auf der Hand, dass die vielen Menschen, die in Österreich Asyl erhalten, so rasch wie möglich auf den Arbeitsmarkt drängen. Ein Zusammenhang zwischen den Asylantenzahlen und der Arbeitslosenrate wird vom ORF natürlich nicht hergestellt. Man will ja niemanden beunruhigen. Dass es diese Querverbindung geben muss, ist jedem klar, der 1 und 1 zusammenzählen kann. Da nützen Versuche, mit Zahlen mehr zu verschleiern als zu erläutern, nur wenig.