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Cato (Online Sa, 17.09.2016, 16:00)
Zahlentrickserei bei Demo-Teilnehmern
Link: http://orf.at/stories/2358485/

Man kann zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP unterschiedlichster Meinung sein, aber dass die linksgerichteten, antikapitalistischen ORF-Redakteure den Freihandel generell und damit auch CETA und TTIP ablehnen, war von vorhinein klar. Das ist auch deutlich in der Berichterstattung spürbar. 78 Prozent der Österreicher fühlen sich in einer jüngsten Umfrage schlecht über CETA informiert und daran ist auch der ORF mitschuld, der anstatt objektiv zu informieren, das Schüren von Ressentiments vorzieht. Journalistische Qualitätsansprüche werden da schnell über Bord geworfen. Und wie schon bei der Asyldebatte wird so manches kaschiert, was nicht sein darf.

Jüngstes Beispiel: Die Demonstration gegen CETA und TTIP in Wien, zu der 25.000 Teilnehmer erwartet waren. Gekommen sind laut Polizei schlussendlich 3.000. Ein Flop, genauso wie die anderen Demonstrationen in Salzburg, Graz, Linz und Innsbruck. Doch anstatt über die geringe Teilnehmerzahl zu berichtet, addiert der ORF einfach die Teilnehmerzahl von Österreich und Deutschland, kommt damit auf eine halbwegs ansehnliche Menge und verschweigt das Desaster der Freihandelsgegner in Österreich.

Erst wenn man auf „weiterlesen“ klickt (was die wenigsten machen), erfährt man, dass in Wien 15.000 Demoteilnehmer gezählt wurden. Als Quelle dient aber nicht die Polizei, die 3.000 Teilnehmer gezählt hatte, sondern die linkslinken Freihandelsgegner von Attac, die dem ORF offenbar seriöser erscheinen.

In einem Nebensatz wird dann noch zusätzlich erwähnt, dass auch die Teilnehmerzahlen für Deutschland laut Polizeiangaben weitaus niedriger sind, aber der journalistische Qualitätsanspruch ist da schon längst über Bord geworfen worden; und die meisten Leser sind zuvor mit anderen Zahlen in die Irre geführt worden.