ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Kurt Ceipek
 

Dem ORF, aber auch Privatsendern, steht unangenehme Konkurrenz ins Land. Der in den USA äußerst erfolgreiche Video-On-Demand-Dienst „Netflix“  will schon bald im deutschsprachigen Raum durchstarten.

Gegen eine vergleichsweise geringe monatliche Gebühr bietet Netflix ganz aktuell über Internet Filme und Serien an, die vor allem bei jungen Zusehern äußerst beliebt sind. Die beliebtesten dieser Serien sind im heimischen Free-TV üblicherweise erst mit vielen Monaten Verspätung zu bestaunen.

Ein Beispiel dafür ist die epische Fantasy-Serie "Game of Thrones", deren neue Folgen von einer immer größeren Zahl an glühenden Fans mit Sehnsucht erwartet werden. „Fringe Watching“ lautet in den USA der Begriff für diese Sucht nach Serien, was man etwa mit „Koma-Glotzen“ übersetzen könnte.

Den Erfolg von Netflix zeigen die jüngst präsentierten Zahlen für das erste Quartal 2014: Der Umsatz lag bei umgerechnet rund 927 Mio. Euro. Netflix hat weltweit rund 48 Millionen zahlende Kunden, 36 Millionen davon in den USA. Die Chancen in Österreich und in anderen Ländern Europas werden von Fachleuten sehr gut eingeschätzt.

Schlechte Aussichten für den Seriensender ORF 1, der vor allem jugendliche TV-Konsumenten im Visier hat. Der Marktanteil von ORF 1 liegt mittlerweile nur mehr bei bescheidenen zehn Prozent. Wenn der Trend anhält wird die Quote bald dauerhaft in den einstelligen Bereich abrutschen.

Ein Grund zur Schadenfreude sollte das für Gebührenzahler nicht sein, denn mit der Zahl der Zuseher schrumpfen klarerweise auch die Werbeeinnahmen. Einsparungen sind bekanntlich gerade im ORF offenbar besonders schwer. Es ist deshalb unschwer zu erraten, dass die Begehrlichkeiten des ORF nach höheren Gebühren noch größer werden.

Bei der Durchsetzung solcher Wünsche war die ORF-Führung immer erstaunlich effizient und erfolgreich. So werden auch jene durch den Markteinstieg von Netflix zur Kasse gebeten, denen Endlos-Serien aus den USA herzlich egal sind.