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Claus Reitan
 

 

Schade, denn als es richtig spannend wurde, endete der Beitrag: Günther Ogris, Meinungsforscher des auch für den ORF wiederholt tätigen Sora-Institutes, berichtete von der Wahlforschung anlässlich der Europa-Wahl im Mai. Ein „auffälliges“ Ergebnis der Umfrage sei „die starke Position des ORF“ als Informationsmedium gewesen, hieß es im Mittagsjournal. Zwei Drittel der Wähler hätten sich zur Europa-Wahl regelmäßig durch ORF-Fernsehen, ORF-Radio, ORF-Teletext, ORF-online und ORF-App informiert, hieß es sinngemäß. Nun, das kann und darf nicht überraschen, ist es doch gutteils technischen Ursachen geschuldet: Der Schnelligkeit und leichten Aufnehmbarkeit von Bildern, Tönen und Schlagzeilen. Dennoch halten wir diesen Punkt fest und werden einfordern, dass hier ein relevanter ORF-Diskurs zu beginnen hätte: jener über die weitere journalistisch-redaktionelle Unabhängigkeit auch dieses Medienunternehmens, über den Rückzug von Politik- und Parteienvertretern aus dessen Aufsichts- und Steuerungsgremien, über die Themen- und Quellenvielfalt trotz Gruppendrucks in Newsrooms, über die – behaupteten aber noch nicht direkt nachgewiesenen – Zusammenhänge zwischen Medienberichterstattung und Wahlverhalten. Wenn die Medien generell und insbesondere der ORF so bedeutsam sind für Politik und Wahlen, wäre der Diskurs auch und gerade dort auf allen Kanälen zu führen, oder? Ehe sich nämlich ein dicht gewebtes, zentral gesteuertes Netz über Österreich legt, an dessen Enden nicht deklarierte Kräfte wirksam ziehen.