ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Werner Reichel
 

Weil Privatsender vor allem niveauloses Programm für die breite Masse senden und  sperrige anspruchsvolle Themen und Inhalte meiden, wie der Teufel das Weihwasser, gibt es die  gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Anstalten. Sie sind die  Antithese zum trashigen und quotengetriebenen Privat-TV.  Sie sind wichtig für die kulturelle Identität des Landes, die Demokratie, die Hochkultur, die Bildung  oder die verschiedenen Minderheiten im Land. Soweit die Theorie.

Aber wie schaut das in der Praxis aus? Wie öffentlich-rechtlich ist z.B. ORF1 tatsächlich? Schauen wir uns einfach einen Tag von 0 bis 24 Uhr an und zwar den 1.10.2014.  Laut ORF TV-Programm gibt es in diesen 24 Stunden  insgesamt 49 Programmpunkte. Der Großteil davon ist aus den USA eingekaufte Ware, gerade einmal 12 Programmelemente hat der ORF produziert bzw. produzieren lassen.

Noch einseitiger ist das Verhältnis, wenn man sich nicht die Anzahl der Programmelemente, sondern die Sendezeit ansieht, da die Produktionen vom oder für den ORF meistens nur wenige Minuten dauern (ZIB Flash, Seitenblicke, Sing und Tanz mit Freddy, etc.)

Die angegebenen Minuten sind nicht exakt, sondern Annäherungen, da Werbung und Trailer nicht berücksichtigt  worden sind.

Wie das Programm dieses Tages eindeutig zeigt, ist ORF1 ist eine Abspielstation von amerikanischen TV-Serien, Sitcoms und Spielfilmen, ab und zu unterbrochen von (Kurz)Nachrichten. Eine Art uncooles Pro7. All diese Serien wie CSI, Scrubs, How I Met Your Mother oder The Big Bang Theory laufen parallel zum ORF meist auch auf ein oder mehreren (Privat)Sendern. ORF1 trägt damit fast nichts zur Programmvielfalt in Österreich bei. Vom öffentlich-rechtlichen Mehrwert, der die Gebühren rechtfertigen soll, ganz zu schweigen. Wozu also ORF1?

Und warum fordert der ORF angesichts dieser öffentlich-rechtlichen Programmwüste stets neue Spartensender? Nach ORF lll und ORF Sport+ denkt man bereits über einen „Österreich“-Spartenkanal nach. Auf ORF1 gibt es mehr als genug Sendplatz für alle Arten von öffentlich-rechtlichen Inhalten. Wenn man dafür etwa  die x-te Wiederholung von Two And A Half Men streichen würde, so würde das kaum ein Zuseher vermissen. Vielleicht könnte der ORF mit anspruchsvollen Eigenproduktionen sogar neue  Zuseher anlocken, derzeit sind die Quoten von ORF1 ohnehin alles andere als berauschend.