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Werner Grotte
 

Gute Nerven brauchten ORF-Konsumenten in den letzten Wochen - so massiv war die Eigenwerbung für die Ausstrahlung in „High Definition“ (HD). So tönte es etwa auf Radio Niederösterreich mindestens einmal pro Stunde „High, Hai, Heii, Haaai, Heeei….“ in unterschiedlichsten Stimmlagen, bis endlich jemand „High Definition“ sagte. Beim ersten Mal vielleicht noch ganz lustig, spätestens ab dem zehnten Mal aber nur noch zum Abdrehen.

Nach dieser Zwangsbeglückung kam für viele ORF-Seher dann das böse Erwachen: Wer sich durch die umfangreiche ORF-HD-Info-Maske im Internet durchwurschtelte, erfuhr etwa, dass viele TV-Geräte, z. B. alle Röhrenapparate, gar nicht HD tauglich sind. Also wegschmeißen und neu kaufen – oder auf HD verzichten.

Und selbst wer ein taugliches Gerät samt Receiver besitzt, benötigt zum HD-Empfang eine ORF-Digital-Sat-Karte – und die kostet gleich einmal 45 Euro. Zusätzlich zu den monatlichen 24,88 Euro GIS-Gebühren (Wien). Wer also schärfer Fernsehen will, muss unter Umständen ein neues TV-Gerät samt Empfänger, eine teure Sat-Karte und teure GIS-Gebühren bezahlen.

Wie zum Hohn verloste der ORF via Radio in den letzen Wochen HD-taugliche TV-Anlagen im Wert von jeweils 1.000 Euro. Quasi als kleine Preis-Richtlinie für potentielle HD-Umrüster.

Detail am Rande: Wer das alles in Kauf nimmt und endlich HD empfangen will, kann das jeweils nur auf einem ORF-Sender. Möchte man als Besitzer eines Doppeltuners parallel zur gerade gesehenen Sendung etwa ein anderes ORF-Programm aufnehmen, so geht das mit nur einer Sat-Karte nicht. Dazu bräuchte man eine zweite – sofern das Empfangsgerät zwei Kartensteckplätze hat. Big Nepp mit HD also.

Kleiner Vergleich: In Deutschland kostet die Haushaltsabgabe für TV und Radio relativ schlanke 17,98 Euro monatlich (wurde erst kürzlich reduziert). Und extra Sat-Steck-Karten für HD braucht man gar keine.