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Werner Grotte
 

Der ORF scheint sich als Sprachrohr des Gambiers Bakary J. zu verstehen, dessen Befindlichkeiten wir heute via Radionachrichten erneut vorgesetzt bekamen. So erfuhr man, dass Promi-Anwalt Nikolaus Rast im Namen seines Mandanten ein erneutes Gutachten erstellen lassen will, um dessen „schwere Traumatisierung“ durch Polizeiprügel zu belegen. Wie das nach acht Jahren funktionieren soll, bleibt ein Geheimnis. Jedenfalls lehnt Rast den bisherigen Gutachter wegen „Befangenheit“ ab, ebenso die zuständige Richterin, wie er im O-Ton entrüstet erklären durfte. Dass er damit wenig Chancen haben werde, gab er selbst zu. Als ob es keine wichtigeren Informationen gebe.

Weiters erfuhren wir, dass Bakary Jassey – erstmals wurde der volle Name des mehrfach Vorbestraften erwähnt – weiterhin 375.000 Euro "Schmerzensgeld" für Polizeiprügel von der Republik Österreich fordert. 110.000 hat er ja bereits bekommen. Zum Vergleich: Jener Mann, der durch Übergriffe von Beamten in der Haftanstalt Graz-Karlau vor zwei Jahren so schwer verletzt wurde, dass er seitdem im Rollstuhl sitzt, bekam kürzlich 160.000 Euro plus eine lebenslange Rente zugesprochen. Unter welchen Gesichtspunkten Herr Jassey da 110.000 Euro für’s bloße Verprügeltwerden erhielt, bleibt ein Rätsel – ganz zu schweigen von potentiellen zusätzlichen 375.000. Dem Vernehmen nach will er ja auch noch eine Rente von 1000 Euro monatlich. 

Genau das ist Inhalt einer vor wenigen Tagen eingebrachten parlamentarischen Anfrage der FPÖ an die Innenministerin. Die Blauen wollen wissen, aus welchem Steuer-Topf und unter welchem Titel Jassy das Geld erhalten hat. Eine Beantwortung wird Mitte Jänner erwartet. Das recherchierte allerdings der Autor dieser Zeilen – im ORF war davon nichts zu hören. Ein weiteres Geheimnis, nämlich der Aufenthaltstitel des seit 1997 mit unbefristetem Aufenthaltsverbot belegten Jassey, bleibt vorerst ungeklärt. Hier kann und will man beim ORF scheinbar gar nicht näher recherchieren. Reicht es doch, einfach alle paar Tage Rechtsanwalt Rast vor das Mikrofon oder die Kamera zu bitten und ihn über unverschämte Forderungen seines Mandanten schwadronieren zu lassen. Einseitiger geht's echt nicht mehr. Kaum ein ORF-Konsument wird auch verstehen, warum der Staatsfunk für einen Mann das Sprachrohr macht, der die Republik Österreich um ein Vermögen erleichtern will.