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Kurt Ceipek
 

Dumme Fragen und Feststellungen von ORF-Interviewern kann man immer wieder zu hören bekommen, vor allem wenn diese darum bemüht sind, sich parteipolitisch zu profilieren und Politiker in die Enge zu treiben. Eine besondere Leistung gelang diesbezüglich der Hörfunkjournal-Moderatorin Cornelia Vospernik, die sich sichtlich bemühte, im Interview den obersten Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer aus der Fassung zu bringen.

Die Moderatorin befragte Neugebauer zum Widerstand der Beamten, insbesondere der Lehrer, gegen die für die Beamten voraussichtlich ziemlich teuren Regierungspläne. Besonders besorgt zeigte sich Vospernik über eine Plakatkampagne, mit der sich Lehrer dagegen zur Wehr setzen, von der Steuerreform noch stärker belastet, statt entlastet zu werden. „Finden Sie es angebracht, dass Schüler jetzt mit einer Plakatkampagne der Lehrergewerkschaft konfrontiert werden?“ Neugebauer konterte gelassen. Das sei Demokratie und leiste einen Beitrag zur politischen Bildung.

Die Moderatorin drängte: „Aber wie kommen die Schüler dazu, in diesen Streit hineingezogen zu werden.“ Neugebauer locker: „Schüler lesen auch Zeitung.“ Auch den Einwurf der Cornelia Vospernik, der Widerstand der Lehrer gegen die Regierungspläne könnte die Qualität des Unterrichts beeinträchtigen, entlockte Neugebauer (und den Zuhörern an den Radiogeräten) höchstens ein müdes Lächeln.

Aber die Moderatorin ließ nicht locker. „Man könnte auch sagen, die Schüler werden in Geiselhaft genommen.“

Auf die lachhafte Idee, dass im Trommelfeuer unzähliger Medien aufwachsende Schüler von ein paar Lehrerplakaten „in Geiselhaft“ genommen werden könnten, muss man erst einmal kommen. Tatsächlich dürften die meisten Schüler diese Plakate nicht einmal bemerkt haben. Schließlich kann man nicht gebannt auf das Display seines Smartphones blicken und zugleich ein Plakat lesen.