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Kurt Ceipek
 

„Nach der Wiederwahl des konservativen Premierministers David Cameron ist es gestern in London zu Protesten gekommen. Mehrere hundert Demonstranten bewarfen Polizisten mit Rauchbomben, Flaschen und Dosen. In der Nähe der Downing Street, dem Amtssitz des Premierministers, kam es zu Handgreiflichkeiten. Insgesamt verhafteten die Beamten 17 Menschen. Vier Polizisten wurden nach Angaben von Scotland Yard verletzt.“

Höchst verständnisvoll für eine Horde von Randalierern wurde diese Meldung in ORF.at eingeleitet (http://orf.at/stories/2277908/). Der zuständige Redakteur lieferte auch gleich die Begründung mit, warum denn die wackeren Protestierer völlig zu recht gegen das Wahlergebnis in die Schlacht zogen und gar nicht anders konnten, als gewalttätig zu werden:

„Camerons Regierung hatte in den vergangenen fünf Jahren Studiengebühren verdreifacht und Sozialkürzungen durchgesetzt. Trotzdem wurde der Premier bei der Parlamentswahl am Donnerstag überraschend klar im Amt bestätigt und regiert künftig mit absoluter Mehrheit.“

Ein offensichtlicher politischer Betriebsunfall in Großbritannien also. Dass man im ORF insgesamt und ganz besonders in ORF.at das britische Wahlergebnis für eine kleine Katastrophe hält, schwang in TV- und Hörfunkmeldungen nach der Wahl deutlich mit.

Deshalb empfand man es in der ORF.at-Redaktion als offensichtlich beglückend, dass Frankreichs linker Präsident Francois Hollande als vorerst einziger namhafter Europäer drohend den Zeigefinger gegen die Briten erhob und „bereits eine Warnung nach London“ geschickt habe. Cameron solle sich an die Regeln innerhalb der EU halten. Der Platz des Vereinigten Königreichs in der EU sei künftig zu prüfen, vermeldete ORF.at wohlwollend.

Und welche Gemeinheiten hat Cameron noch mit den Briten vor? ORF.at wörtlich: „Innenpolitisch bleibt der Konservative auf Sparkurs.“ Noch viel schlimmer wird es den Europäern ergehen, denn Cameron will in der EU auf Reformen und Verbesserungen drängen.

Als ob es in der EU irgend etwas zu verbessern oder zu reformieren gäbe.