ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Werner Reichel
 

Vorurteile und Klischees sind furchtbar böse und gefährlich. Das lernt man schon im staatlichen Kindergarten. Außer es handelt sich um die Vorurteile linker Gutmenschen. Das ist dann etwas gaaaanz anderes. Eines der beliebtesten Vorurteile linker Spießer: Amerikaner sind furchtbar blöd, ungebildet und kulturlos. Und die derzeitige Steigerungsstufe: Trump-Wähler sind mindestens noch einmal doppelt so blöd, sprich viel blöder als der gemeine österreichische Grünwähler. Weshalb linke Österreicher den US-Präsidenten am liebsten gleich selbst wählen würden, so etwas kann man doch nicht den Amis überlassen.

Und da man sich so gerne selbst erhöht und über rechte und erst recht über rechte amerikanische Deppen zerkugelt, hat der ORF jetzt einen ganz wichtigen Beitrag über den US Wahlkampf produziert.

Ein ORF-Reporter, der nicht nur ideologisch grün hinter den Ohren ist, berichtet aus einer Kleinstadt in North Carolina. Dort befragt er Besucher einer Trump-Wahlkampfveranstaltung, was sie denn so über Österreich wissen würden. Und, was für eine Überraschung, sie wissen nicht viel über den vielleicht doch nicht ganz so bedeutenden europäischen Kleinstaat. Spielt der ORF da gar – wenn auch unbeabsichtigt – mit den unterdrückten patriotischen Gefühlen der Österreicher? Wir sind doch schließlich wer, das muss man zur Kenntnis nehmen, auch in North Carolina!

Und es kommt, wie es kommen muss: Eine Trump-Wählerin bringt den uralt Austria-Australia-Verwechslungsschmäh, über den sich die gebildeten (abgebrochenes Psychologiestudium, ich schau immer nur Arte und Universum im TV) und weitgereisten (Toskana) Österreicher so gerne amüsieren.

Wie viele Trump -Anhänger der ORF-Reporterpraktikant in North Carolina belästigen musste, bis er das gewünschte Ergebnis im Kasten hatte, erfährt man in dem Beitrag leider nicht. Aber weil sich der ORF erst unlängst als objektiv berichtendes Medium bezeichnet hat, dürfen wir sicher bald mit einer Reportage von einer Van der Bellen Wahlkampfveranstaltung rechnen, wo die Besucher gefragt werden, wie denn die Hauptstadt von North Carolina heißt und was sie so über North Carolina wissen. Ach so, das ist ja was gaaaanz anderes.

(Übrigens, die Hauptstadt von North Carolina heißt Raleigh. Musste aber auch nachschauen.)