ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Werner Reichel
 

Wenn die Bundespräsidentenwahl endlich geschlagen ist, dürfte noch im Dezember grünes Licht für eine saftige Erhöhung der Rundfunkgebühren gegeben werden. Rekordarbeitslosigkeit, Rekordsteuerlast, stotternde Wirtschaft, steigende Schuldenlast und Armut hin oder her, die Österreicher dürfen für „ihren“ ORF noch tiefer in die Tasche greifen. Man muss schließlich Prioritäten setzen.

Dabei geht die Schere zwischen dem, was der öffentlich-rechtliche Gebührenjunkie Monat für Monat kassiert und dem, was er den Menschen dafür bietet, immer weiter auseinander. Das Interesse der Österreicher, vor allem der jungen, an den Angeboten des ORF lässt stetig nach.

Besonders drastisch ist der Bedeutungs- und Reichweitenverlust bei ORF1. Die Quoten des ORF-Senders, der vor allem amerikanische Sitcoms und TV-Serien in Dauerschleife runternudelt, sinken kontinuierlich. Wie derstandard.at berichtet, wird der Marktanteil (Seher 12+) für November nur noch im einstelligen Bereich liegen, nämlich bei knapp über 9%.

Am Donnerstag, wo man am Abend versucht, mit „innovativen“ Eigenformaten zu punkten, grundelte ORF1 zuletzt sogar bei nur noch rund 5,6% Tagesmartktanteil (12+) herum. Bei einer solch miserablen Quote drängt sich die Frage auf: Wer – außer den ORF-Mitarbeitern – braucht eigentlich ORF1? Die wenigen öffentlich-rechtlichen Inhalte (neudeutsch: „public value“) und die Sportübertragungen, die auf ORF1 noch gezeigt werden, könnte man problemlos zu ORF2, ORF Sport Plus und ORF 3 übersiedeln. Es spricht nichts dagegen, Skirennen oder Formel1 künftig auf ORF Sport Plus und die volkspädagogisch so wertvollen Bobo-Sendungen wie „Willkommen Österreich“ auf ORF 3 abzuspielen. Man könnte auch Sendungen und Inhalte nur noch für das Internet, die tvthek produzieren. 

Für die x-te Wiederholung von „Two And A Half Men“ oder „How I Met Your Mother“ braucht es keinen sündhaft teuren öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal, zumal das Abspielen vergammelter TV-Serien erstens keinerlei „gesellschaftlichen Mehrwert“ bringt und zweitens kaum noch einen Gebührenzahler interessiert, wie die Quoten eindrücklich zeigen.