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Werner Reichel
 

Wer vor, während und nach der Amtseinführung von Donald Trump durch die deutschsprachigen TV-Sender zappte, der fand kaum einen, der auch nur den Versuch wagte, halbwegs neutral über den neuen US-Präsidenten zu berichten.

Was dem Zuseher entgegenschwappte, war vielmehr eine Mischung aus Ungläubigkeit, Hass, Wut, Angst, Verzweiflung, Überheblichkeit und Unverständnis. Journalismus war nicht einmal mehr in Spurenelementen vorhanden. Die Berichte, Analysen und Einschätzungen sagten wenig über Trump und viel über das Selbstverständnis und die Ängste der linken Medienmeute aus. Es ist schon ziemlich beunruhigend, wie schnell diese Menschen ihre Fassung verlieren, auf alle journalistischen Grundregeln pfeifen, und ihre diffusen Ängste und ihre Abscheu vor Andersdenkenden stolz zur Schau stellen.

In den gebührenfinanzierten staatlichen und den werbefinanzierten privaten TV-Meinungsanstalten glaubt jeder halbgebildete Redaktionspraktikant, er wäre ein besserer US-Präsident als Donald Trump. Es lohnt sich nicht, näher auf die desaströse „Berichterstattung“ rund um die Amtseinführung von Trump einzugehen, zumal die aufgebotenen Experten, Künstler, Journalisten und Wissenschaftler eines gemein haben: Sie sind völlig unfähig, irgendeine politische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Entwicklung richtig vorauszusehen. Die gleichen Leute, die den arabischen Frühling für einen demokratischen Aufbruch hielten, die den Menschen erklärten, dass die nach Europa strömenden Menschenmassen dereinst unsere Pensionen zahlen werden, dass die Islamisierung Europas nur ein Schreckgespenst dummer rechter Hetzer sei und dass über die offenen Grenzen sicher keine Kriminellen und Terroristen ins Land kommen würden, genau diese Leute prognostizieren nun, dass Donald Trump die USA beziehungsweise gleich die ganze Welt in Schutt und Asche legt.

Da stets das Gegenteil von dem eintritt, was linke TV-Experten prognostizieren, dürften den Amerikanern rosige Zeiten bevorstehen. Eines ist wirklich fix, mit der gestrigen Performance haben sich unsere TV-Sender als seriöse Informationsquellen komplett abgemeldet. So wie man Barack Obama, dessen politische Bilanz mehr als dürftig ausgefallen ist, wie einen schwarzen Halbgott verehrte und seine vielen politischen Fehlleistungen und -einschätzungen in Erfolge umdeutete, genauso wird man versuchen, Donald Trump, egal wie erfolgreich er auch sein mag, wie einen bösen Dämon, einen Volltrottel darzustellen. Linke Kleingeister brauchen simple Welt- und Feindbilder, mit der komplexen Realität sind sie heillos überfordert. Kluge Menschen bevorzugen Journalismus.

Wer sich künftig auch nur halbwegs objektiv über amerikanische Innen- und Außenpolitik informieren möchte, der sollte deutschsprachige öffentlich-rechtliche Sender meiden und auf die bösen amerikanischen und europäischen „Fake“-News-Anbieter zurückgreifen.