ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

doc.west
 

Dass man wegen eines randalierenden Obdachlosen die Polizei ruft, ist ein Armutszeugnis der männlichen Generation der Jetzt-Zeit. Denn in meiner Jugend wurden ähnliche „Probleme“ von Männern gelöst, ohne die Ordnungsmacht rufen zu müssen. Und dann machen die Polizisten das einzig Richtige – sie erschießen ihn NICHT, wie es in den USA leicht passsieren könnte, sondern bändigen ihn ohne körperlichen Schaden.

Dazu etwas, was in den Medien vor wenigen Jahren zu lesen war: 20 afghanische Schutzsuchende, die von Finnland wieder nach Murmansk zurückgeschickt wurden, gingen in einer Disco den russischen Mädchen an die Wäsche. Nur haben sie nicht gewusst, dass die Russen sich nicht verhalten wie die deutschen Männer in Köln: sie haben die Afghanen aufgemischt mit dem Ergebnis, dass einer schwer verletzt war, ein Dutzend im Krankenhaus aufwachte und der Rest in einer russischen Gefängniszelle. Chapeau und Nasdarovje, ihr russischen Männer, denen aus ihrer Heldentat kein Strick gedreht wurde, wie mir ein lieber Freund und hochrangiger russischer Diplomat versicherte.

Auch ich habe einen Sandler vor Jahrzehnten ein paar Ohrfeigen gegeben, gottlob gab es damals noch keine Mobiltelefone und den Falter und andere gutmenschliche-inke Medien. Ich war als Notarzt am Wochenende in Wien unterwegs und ein Einsatz führte die 2 Sanitäter und mich in ein schmuckes Einfamilienhaus am Stadtrand. Ein junger Student musste im letzten Stadium seiner Leukämie ins Krankenhaus zum Sterben gebracht werden. Ich versorgte den jungen, sehr gut aussehenden Mann und danach nahm er von seinen anständigen Eltern – einfache, aber herzensgute und sympathische Menschen – für immer Abschied. Davor machte ich mir noch Gedanken, was ich am nächsten Sommertag machen würde – entweder ins Krapfenwaldbad, wo die hübschesten Frauen der Stadt waren (laut Auskunft meiner Söhne heute noch) oder einen Ausflug mit dem Motorrad aufs Land.

Das war, trotz unserer Erfahrung, zu viel und wir gingen in den Garten und kämpften mit unseren Tränen.

Der nächste Einsatz führte uns, im Gegensatz zu sonst schweigend und in Gedanken vertieft, in die Erdbergerstraße, wo angeblich 2 Männer blutüberströmt am Fenster im 2. Stock gesehen wurden. Ein Sanitäter und ich hetzten die Stufen hinauf, rein in die Wohnung, wo 2 Sturzbesoffene am Fenster lehnten. Das Blut kam von Stürzen in ihrem Vollrausch – waren nur einige Cuts im Gesicht. Beide nahmen je eine leere Weinflasche, schlugen sie an der Tischkante ab und gingen schwankend auf uns los mit den Worten, die ich heute noch höre: „i stich die o, du oasch“. Die beiden waren schnell „entwaffnet“ und danach gab es einige schallende Ohrfeigen und ein paar Schläge in die Magengrube für diesen „Menschenmüll“ (© Klaus Kelle), denn in diesem Moment sah ich meinen vorherigen, unschuldigen Patienten vor meinem geistigen Auge. Mein Wissen und meine Zeit könnten vielleicht sinnvoller eingesetzt werden, als sie so zu verschwenden.

Danach kamen zwei Polizisten, die für unsere „Selbstverteidigung“ volles Verständnis aufbrachten. Heute würde wahrscheinlich aus einer Wohnung vis a vis jemand mit seinem Mobiltelefon die Aktion filmen, einer Zeitung anbieten und ich hätte nur Probleme bis zum Disziplinarverfahren. Und all das, weil ich mich gewehrt habe und die Vorgeschichte nicht bekannt war.

Ich bewundere ganz ehrlich die Beherrschtheit unserer Polizei, denn ich kann für mich nicht garantieren, dass ich beherrscht bliebe, würde mich bei einer Demonstration so ein Vermummter vielleicht beschimpfen und bespucken. Wie hat die zu früh aus dem Leben geschiedene Jugendrichterin Kirsten Heisig in ihrem Buch „Das Ende der Geduld“ so wunderbar geschrieben: „Wenn Fahnen verbrannt werden und die Ordnungsmacht bespuckt wird, dann ist der Offenbarungseid eines Rechtsstaates erreicht.“

PS: Dass das Denunziantentum bei Linken wieder Hochkonjunktur hat, zeigt sich in Annette Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung, früher selbst IM Viktoria bei der Stasi und heute Obermoralinstanz in Fragen Hate-speech.