ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Werner Reichel
 

31,47 Prozent haben 2017 ihr Kreuz bei der ÖVP, 25,97 bei der FPÖ gemacht. Für die Grünen haben bekanntlich so wenige gestimmt, dass sie aus dem Nationalrat geflogen sind. Dieses eindeutige Wahlergebnis war auch für den ORF ein klarer Auftrag: Noch weiter nach links rücken, noch einseitiger berichten, die linke Opposition medial noch mehr pushen, FPÖ und ÖVP noch mehr ans Bein pinkeln, die Zuseherwünsche und -interessen noch mehr ignorieren. Der Rotfunk versucht alles, um die öffentliche Meinung in seinem Sinne zu beeinflussen, also in die rotgrüne Richtung zu lenken und den politischen „Normalzustand“ wiederherzustellen.

Dank Joy Pamela, Peter „Grapschi“ Pilz und der zur Hysterie neigenden Meinl-Reisinger ist das eine Mission Impossible. Die Opposition ist in einem derart desperaten Zustand, dass selbst der ORF mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in Propaganda, Meinungsmache und Desinformation keine Chance hat, diese linke Gurkentruppe in der Wählergunst nach oben zu hieven.

Bei der SPÖ versuchen Yuppie-Sozialsten mit klassenkämpferischen Tönen beim Wähler zu punkten, was oftmals ins Kabarettistische abgleitet. Besonders lustig, wenn Andreas Schieder gegen Konzerne wettert, obwohl seine Partnerin als Frühstücksdirektorin bei Siemens Geld scheffelt. Und das Einzige, das „Aufdecker“ Peter Pilz in letzter Zeit so aufgedeckt hat, ist, dass die Pilze politisch tot sind. Auch der BVT-Joker, auf den ORF, SPÖ, Falter, Pilze und NEOS seit Monaten so sehr gehofft haben, hat sich als Rohrkrepierer erwiesen. Schön blöd: Dem Rotfunk sind die Roten abhandengekommen.

Die Linke ist aber nicht nur parteipolitisch am Sand, die Krise geht viel tiefer, sie betrifft die gesamte neosozialistische Reichshälfte inklusive Kunst, Kultur und Medienbranche. Dort bespielt man seit einigen Jahren nur noch vier Themen: Nazis, Multikulti, MeToo und CO2.

Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit, attraktive Angebote an die Menschen oder intelligente Strategien? Fehlanzeige. Man beschäftigt sich entweder mit selbst erdachten Problemen oder bekämpft wie ein Schamane die Geister der Vergangenheit. An die drängenden realen Probleme der Jetztzeit wagen sich die Linken nicht ran. Kein Wunder, habe sie sie doch selbst verursacht.

Egal ob man ein Buch, eine Zeitung oder ein Nachrichtenmagazin aufschlägt, ins Kino oder Theater geht oder im Fernsehen die Nachrichten oder einen Tatort-Krimi aufdreht, immer wird einem derselbe Nazi-Klima-Flüchtlings-Sexismus-Brei aufgetischt. Der geistige Horizont der Linken reicht, weil intellektuell und ideologisch völlig ausgebrannt, nicht mehr weiter, beschränkt sich auf diese vermeintlichen linken Kernkompetenzen. Auch im ORF-Programm dreht sich alles um diese Leib- und Magenthemen der Neosozialisten. Das Personal am Küniglberg ist weder willens noch in der Lage, andere Themen zu besetzen.

Die Menschen haben davon allerdings die Nase voll. Die linke Allzweckwaffe, die Nazi-Vogelscheuche schreckt keine Vögel mehr, der Klima-Alarmismus ängstigt vor allem grüne Öko-Tanten und die Willkommenskultur ist den Linken um die Ohren geflogen. Die guten alten Monopolzeiten, als der ORF noch medialer Platzhirsch war, sind lange vorbei, weshalb die Österreicher längst in Scharen geflüchtet sind. Nur die Senioren halten dem ORF aus Gewohnheit und mangels Netflix/Sky/AmazonPrime-Abo die Treue.

Die Quoten sind im Keller. Vergangenen Donnerstag verzeichnete ORF1 einen Marktanteil von 7,4 Prozent. Angesichts solcher Reichweiten stellt sich die Frage, ob man dafür tatsächlich Tausende gut bezahlte Mitarbeiter, Tausende gut bezahlte Zulieferer, Landesstudios, Sendernetze und vor allem die Gebühren braucht.

Man steuert direkt auf die Bedeutungslosigkeit zu. Und wie reagiert die ORF-Chefetage darauf, außer mit immer neuen Forderungen an die Politik? Mit einem Kurswechsel, mit neuen Formaten und Inhalten, die dem Stimmungswechsel und den politischen Veränderungen in Österreich Rechnung tragen?

Mitnichten, dazu sind linken Fundi-Redakteure gar nicht in der Lage. Man bleibt sich treu und erhöht sogar die Dosis, wird noch linker. ORF 1 will mit „neuen“ Programmideen gegen den Seherschwund kämpfen. Dazu gehört ein Emanzen-Kabarett mit Stefanie Sargnagel und dem originellen Titel „fahrlässig“. In den 1970ern wären Konzept und Benamsung sicher total mutig und innovativ gewesen. Zwei FM4-Moderatoren machen ääähhh auch ähhhh irgendeine ähhhh Sendung. Wird sicher ein Straßenfeger. ORF-Business as usual: Staatlich alimentierte linke Klugscheißer versuchen den Österreichern die Welt zu erklären und reinzudrücken, wie blöd sie nicht seien, weil sie FPÖ und ÖVP wählen. Ein echter Quotenhit, vor allem, weil zwei Drittel der Österreicher blöde ÖVP/FPÖ-Wähler sind.

Glaubt irgendjemand am Küniglberg, dass man den anachronistischen Staatsfunk mit solchen Formaten für die Zuseher attraktiver machen kann? Ist man tatsächlich so beschränkt, so eingefahren in seinem Denken? Oder begnügt man sich längst damit, von seinen politischen Amigos in Medien, Kultur und Zivilgesellschaft für sein „mutiges“ Programm beklatscht zu werden?

So werden die Rundfunk-Genossen Österreich jedenfalls nicht von der türkisblauen Gefahr befreien. So wird man sich weder selbst noch seine Freunde bei der SPÖ und den Grünen retten können. Man macht nur noch Programm für die schrumpfende linke Blase. Finanziert wird dieses linke Very-Special-Interest-Programm allerdings von allen Österreichern. Und das nicht zu knapp.

Rund 300 Euro dürfen die Österreicher pro Jahr und Nase abdrücken. Ein bisserl viel für die ganzjährige ORF-Publikumsbeschimpfung. Dass die Österreicher mehrere hundert Millionen an Gebühren für eine linke Selbstbeweihräucherungsanstalt zahlen müssen, obwohl sie zu rund zwei Drittel politisch auf der andern Seite stehen, kann auf Dauer nicht funktionieren.

Der Schmäh, der ORF würde mit den Gebührengeldern qualitativ hochwertiges Programm („Public Value“) unabhängig von der Parteipolitik produzieren, glauben weder die Menschen innerhalb, noch außerhalb der linken Echokammer.

Egal ob die Regierung noch im ORF aufräumt oder nicht, seine Zeit geht so oder so zu Ende. Dank des gesetzlichen Sonderstatus, der den Staatsfunk von Wirtschaftlichkeit, Konkurrenz und Quotendruck befreit, hat der ORF den Anschluss längst verloren. Der ORF ist sozusagen der Trabi unter den Rundfunksendern, während etwa Netflix Audis produziert. Und nein, das liegt nicht nur am Geld. Davon hat der Rotfunk mehr als genug. Sie können es einfach nicht. Sie können weder Informationen verbreiten noch Geschichten erzählen, ohne sie mit ihren linken Botschaften und Binsenweisheiten aufzuladen.

Eine geschützte Werkstätte ist nicht in der Lage, attraktive Formate zu entwickeln und zu produzieren. Und aktuelle Informationen bekommen die Österreicher von anderen Anbietern schneller, objektiver und professioneller aufbereitet. Die türkisblaue Regierung sollte sich - so angedacht - die ORF-Umfärbung oder Reform sparen und den Laden entweder ganz zusperren oder stark verkleinern, wie das bereits Israel und die Dänen erfolgreich vorgemacht haben.