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Aron Sperber
 

Der ORF verachtet zwar alle Boulevard-Medien. Die Boulevard-Medien verachten sich jedoch noch mehr gegenseitig. Wenn man Boulevard-Bashing betreiben will, lässt man es am besten vom Boulevard selbst erledigen. Das weiß der intrigante ORF immer wieder geschickt für sich zu nützen. Also befragte Ö1 für das „Journal um 8“ "Österreich"-Herausgeber Fellner und "Heute"-Chefredakteur Nusser zu Kickl und "Krone": https://oe1.orf.at/player/20180926/527317

Die Rechnung des ORF ging natürlich voll auf. Fellner unterstellte dem Innenministerium „Amtsmissbrauch“ wegen Bevorzugung der "Krone", gab jedoch zu, dass er solche Exklusiv-Storys allzu gerne selbst veröffentlicht hätte. So hat es der ORF gern: Fellner patzte nicht bloß Krone und BMI, sondern sogar auch sich selbst an.

Dass "Heute" zur selben Familie wie die "Krone" gehört, ist kein Hindernis für Krone-Bashing, möchte doch Eva Dichand so etwas wie eine gutmenschlichere Prinzessinen-Version der bösen "Krone" ihres Schwiegervaters sein.

Ihr Chefredakteur Christian Nusser wetterte ganz im Sinne des roten ORF gegen die „Überschreitung der roten Linie“ durch das blaue BMI. Noch empörter war Nusser über die proaktive Nennung von Sexualstraftaten im öffentlichen Raum: „Wenn von 6,7,8 Pressemeldungen 3,4 Sexualdelikte betreffen, wird die Kriminalität verzerrt dargestellt.“ Genau so etwas wollte der ORF hören.

Sexualdelikte und Gewaltverbrechen sind jedoch nun einmal Straftaten, welche die Öffentlichkeit mehr interessieren als Ladendiebstähle und kleine Drogendelikte. Afghanische Vergewaltiger und tschetschenische Messerstecher im Namen der Kriminalitätsstatistik hinter rumänischen Ladendieben und deutschen Kiffer-Studenten zu verstecken, stellt die wahre Verzerrung dar. Doch die ist ganz im Sinne des ORF.

Ist die "Krone" klüger als "Österreich" und "Heute"?

Am Sonntag war „Im Zentrum“ der stellvertretende Krone-Chefredakteur Peter Wailand zum selben Thema eingeladen: https://tvthek.orf.at/profile/Im-Zentrum/6907623

Dabei erfuhr man, dass sich Frau Beate Meindl-Reisinger zwar gern Kriminalitätsstatistiken (die so aufgearbeitet sind, dass Deutsche das kriminelle Hauptproblem wären) anschaue, jedoch die Berichterstattung über "Einzelfälle" als "verzerrend" und "verhetzend" ablehne, ohne dass der "Krone"-Chefredakteur (der sein ganzes Leben vom Bericht über "Einzelfälle" gelebt hatte) dagegen Einspruch erhoben hätte.

Selbst als Armin Thurnher vom Falter den Boulevard als „demokratiepolitisch wertlos“ niedermachte, stellte sich der "Krone"-Journalist auf die Seite der guten Kollegen und ließ den bösen FPÖ-Rosenkranz allein im Regen stehen.

Es ist typisch, dass Boulevard-Medien sich geschmeichelt fühlen, wenn sie vom edlen ORF um ihre Meinung gefragt werden und so auch bereitwillig dessen Agenda vertreten und sich gegenseitig niedermachen.