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Werner Reichel
 

Deutschsprachige Comedians, Kabarettisten, Komödien und humoristische TV-Formate sind in der Regel so lustig wie Fußpilz oder Magen-Darm-Viren. Seit Jahren meide ich sie wie der Teufel das Weihwasser. Irgendwann war es mir zu blöd, meine Zeit mit den in den Medien omnipräsenten halblustigen Staatskünstlern und ihren ranzig-roten Witzchen zu vergeuden. Allein die Vorstellung, einen Thomas Maurer, Florian Scheuba, Lukas Resetarits oder eine österreichische Filmkomödie zwei Stunden lang ertragen zu müssen, verdirbt mir die Laune.

Die linken Spaßmacher - und andere gibt es in unserer vielfältigen und bunten Kultur- und Unterhaltungsbranche nicht – leben von einer einzigen Pointe: Rechte sind blöd. Aus. Mehr steckt nicht dahinter. Diese simple Unterstellung treibt die gesamte linke deutschsprachige Humorindustrie an. Von dieser einen „Pointe“ leben Tausende von Menschen, viele sind mit ihr sogar reich und berühmt geworden.

Seit Jahrzehnten klopft sich der biedere Linke vor Lachen auf die Schenkel, wenn er diese Pointe in einer ihrer unzähligen Varianten hört. Egal was oder worüber die Humorkanone auf der subventionierten Kleinkunstbühne oder im gebührenfinanzierten Fernsehen schwurbelt, am Ende stehen immer Strache, Kickl, die AfD, Andreas Gabalier-Fans, FPÖ-Wähler oder einfach der „typische“ Österreicher oder Deutsche als Volltrottel da. Das intellektuell genügsame linke Kleinbildungsbürgertum findet das unglaublich lustig, intelligent, mutig, subversiv, originell und hintergründig. Mehr braucht es nicht.

Das Stichwort Polizeipferd reicht in Österreich aus, um den gemeinen Linken vor Vergnügen losprusten zu lassen. Das einzig Lustige daran: Kickl ist FPÖ-Politiker. Aus. Berittene Polizei oder Polizeipferde sind nicht sonderlich witzig und überall auf der Welt im Einsatz. Würde Kickl verkünden, sein Lieblingsgericht sei Schweinsbraten mit Semmelknödel, die Kabarettisten und Fernsehclowns hätten Witzmaterial für die nächsten drei Jahre. Mit brauner Sauce… Höhöhöhö

Das linke Fußvolk kann von solchen Gags nicht genug bekommen. Zumal sie implizieren, dass sie selbst gut, schlau, brav, weltoffen (ganz wichtig) und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind. Der Rechte ist für den Linken das, was nach linker Vorstellung der Ausländer für den Rechten ist.

Dieses humorvolle Schulterklopfen braucht der gemeine Linke – vor allem in Zeiten wie diesen - Tag für Tag, wie der Volksschüler das Smiley-Pickerl seiner Lehrerin im Hausübungsheft. Braver Bub! Es wird ihm niemals zu blöd oder langweilig, zumal er immer nur über seine Feinde und niemals über sich selbst lacht. Selbstkritisches wird man von einem linken Kabarettisten nicht hören. Seine Witze zeichnen sich vor allem durch Aggressivität, Menschenverachtung, Selbstüberschätzung und chronische Unlustigkeit aus.

Doch nun musste ich zu meiner Verwunderung feststellen: Linker Humor ist doch vielfältiger und facettenreicher als ich bisher gedacht habe. Er kann auch ungustiös sein. Und es gibt tatsächlich noch andere Pointen. Bei „Willkommen Österreich“ mit Stermann & Grissemann – nein, ich habe mir das nicht reingezogen, sondern darüber auf derstandard.at gelesen - sagte der 70jährige Willi Resetarits - das ist der, der nicht singen kann -, sein Bruder Lukas würde ihm zu Weihnachten eine „Rosettenwaschanlage“ schenken. Darauf freue er sich schon sehr. Ich habe es nicht gesehen, aber ich vermute, Resetarits, die beiden Fernsehclowns und das Gruselkabinett im Auditorium haben viel und herzlich gelacht.

Die Kernzielgruppe von Stermann & Grissemann hat das jedenfalls als so lustig und originell empfunden, dass ihre linke Hauspostille, Der Standard, diesem Jahrhundertgag einen ganzen Beitrag gewidmet hat. Die Standardleser sind dankbar, begeistert und sie posten was das Zeug hält.

Der Ostbahnkurti verkündet im gebührenfinanzierten ORF, dass er sich demnächst seinen alten A*** mit einer Düse ausspülen wird, hat sich dafür eine „originelle“ Wortkreation ausgedacht bzw. übernommen, und das linke Milieu ist hingerissen. Ach ja, Rechte sind primitiv und blöd.