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njr
 

Wie man uneinsichtig und stur, besserwisserisch und hinterhältig agieren kann, beweist die wiederholte Gratis-Werbung, die der öffentlich-rechtliche  Zwangsgebührenfunk ORF einem „Buch“ des sattsam bekannten ORF-Komikers und Hans-Dampf auf allen politisch-korrekten weil sozialistischen Bühnen, Zeitungen und anderen Kanälen, Florian Scheuba, gönnerhaft gewährt.

War vergangene Woche noch der Aufschrei groß ob des Umstandes, dass Herrn Scheubas „Buch“, welches den etwas sperrigen Titel „Schrödingers Ente. Warum eine Lüge keine Meinung ist“ trägt, in der Hauptnachrichtensendung des Zwangsgebühren-Senders ORF groß propagiert worden ist, hat man am Küniglberg offenbar beschlossen, dem stets hilfsbereiten Herrn Scheuba ein wenig mehr unter die Arme zu greifen. Jener Scheuba, der sich seit ungezählten Jahren großzügiger Honorarzahlungen des ORF erfreuen darf, die – und dies wird Herrn Scheuba insgeheim wohl das eine oder andere hämische Grinsen entlocken – von allen Gebührenzahlern erst ermöglicht und somit auch beglichen werden müssen. Wenn man allerdings mit Herrn Scheuba, dessen politischer Haltung und präpotenter Arroganz wenig bis gar nichts anfangen kann, tja, dann kann man zwar die Faust in der Tasche ballen oder ähnliche Übungen zum Abreagieren aufgestauten Frusts oder etwaigen Ohnmachtsgefühls proben, dies ändert nichts an der Tatsache, dass der ORF mit Wonne das abgepresste Gebührengeld aller Seher via Honorarzahlungen und/oder Sendezeit an diesen aufstrebenden Jungautor von eigenen Gnaden auszahlt.

Hatte dieses knallharte „Aufdeckerbuch“, welches sich angeblich um diverse Fake-News ( also „Enten“) dreht, die Sendezeit der ZIB lediglich um ein paar Minuten gedehnt, so wurde am Samstag endlich vorgeführt, wie der ORF ihm genehme linke „Künstler“ und deren jeweiligen Hervorbringungen marktstrategisch goldrichtig, publikumswirksam und nachhaltig eine möglichst große Plattform und Bühne bieten kann und will.

Also lud man Herrn Scheuba in das Wien-Heute-Studio. Nun soll man sich das nicht so vorstellen, dass dabei der Moderator, dieses Mal ein gewisser Herr Budgen, Herrn Scheuba beiläufig ein paar Fragen zum „Werk“ stellen würde, und das wäre es dann gewesen. Nein, nein, dieses Mal bedankt sich der Zwangsgebührensender für die langjährige Treue und Verbundenheit des Florian Scheuba, der schon in der Vergangenheit jede noch so peinliche Selbstbeweihräucherungsaktion des Zwangsgebührensenders prominent mitgetragen hat, damit das gesamte Land die hervorragenden Errungenschaften des mit abgepresster Zwangskohle am Laufen gehaltenen Staatssenders erkennen würde, in welchem durch die Jahre linke „Künstler“ Narrenfreiheit genießen durften, und das nicht nur bei den üppigen Gagen, die in keinem wie immer gearteten Verhältnis zu vernünftigen und marktkonformen Gagen standen und stehen. Denn man schöpfte und schöpft schließlich aus dem Vollen, weil der GIS-Zwangsbeitrag so sicher auf dem ORF-Konto eintrudelt wie die alljährliche Marillenernte in der Wachau stattfindet.

Also erschien Herr Scheuba im Wien-Heute Studio. Und ihm wurde eine Ehre zuteil, die die Wien-Heute-Redaktion eigentlich und ausschließlich Bürgermeistern, Stadträten und – wenn Wahlkampf – politischen Mitbewerbern zuteil kommen lässt: Herr Scheuba wurde nicht wie Hinz und Kunz quasi an der Theke abgefragt, nein, nein, er durfte es sich majestätisch thronend im breiten Stuhl des gut ausgeleuchteten Studios bequem machen.

Wie das? Was soll das? Geht Scheuba gar in die Politik? Na bumm!

Und dann also endlich die Inszenierung eines langen, sehr, sehr langen Interviews, welches Herrn Scheuba großzügig die Gelegenheit einräumt, alles und jeden anzupatzen, der nicht in sein eingeengt linkes Weltbild passt.

Und da es ja eigentlich um ein Buch geht, also um sein Buch, um Scheubas Werk also, wird er sanft und einfühlsam vom Moderator gleichsam brav an die Hand genommen und darf somit die gängigen Stehsätze absondern, die allesamt bekannt sind, weil Buchwerbung eben Buchwerbung ist. Neu war allenfalls, dass Herr Scheuba mahnend davon sprach, dass jene Kritik an dem ZIB-Auftritt seines Buches ihn an Orban'sche Zustände erinnere und dass es deshalb gut sei, dass das System sich nicht davon beeindrucken lasse! Ja, klar, doch, Scheuba erklärt uns die Welt, den ORF, Ungarn und Orban und all das bloß, weil Herr Scheuba ein Buch geschrieben hat.

Merke: Kritisiert man den ORF beim Umgang mit Scheubas Buch, dann drohen ungarische Verhältnisse!

Zurück zum Buch. Schrödingers Ente, ja genau. Da war doch was mit Fake-News, vulgo Zeitungs-Enten, Enten also … hm?

Die Ente aller Enten gar? Eine Riesenente namens Relotius? Davon wird man in Scheubas Buch jedoch nichts finden, denn nota bene: Es sollen die dummen, pöbelhaften, geistig zurückgebliebenen rechten Deppen, wie Scheuba sie stets zu entlarven meinte und meint, vorgeführt werden, also nix mit Relotius, weiter mit Strache und Hofer und Konsorten, denn die werden nach allen Regeln der Kunst durch den Dreck gezogen und ergo darf Herr Scheuba es sich in dem so wohlig anfühlenden Studio-Sessel von Wien-Heute bequem machen.

Der hoffnungsvolle und aufstrebende Jungautor Scheuba, der – ähnlich dem Paradoxon von Schrödingers Katze – irgendwie stets im ORF ist und gleichzeitig irgendwie auch nicht, weil er dann offenbar zeitgleich irgendwas mit Medien macht bei irgendeiner Zeitung,  feiert fröhliche Urständ` im Gebührenfernsehen. Ja, man entkommt ihm gar nicht, weil man ihn entweder auf ORF III findet („Tafelrunde“, Diskussionen), oder auf ORF 1 („Was gibt es Neues?“, früher auch „Staatskünstler“ etc..). Keine Frage, Scheuba weiß diese Werbeplattform, die ihm Wien-Heute am Silbertablett serviert, genüsslich und weidlich auszunützen.

Und weil Herr Scheuba weiß, dass die Gagen, die ihm der ORF so bereitwillig und überreichlich viele Jahre lang ausgeschüttet hat, so nirgendwo anders zu lukrieren sind, hat er sich schon vor Jahren mit Leib und Seele dem Gebührensender verschrieben. Es ist dies eine Liaison auf absoluter Augenhöhe. Beide verstehen einander. Und wenn Herr Scheuba ein Buch geschrieben hat, dann ist es wohl das Mindeste, dass die ZIB davon dem gesamten Land von Bregenz bis Wien Kunde gibt. Da kann der blaue Mediensprecher im Quadrat springen wie er will, das kostet die Küniglberger nicht einmal ein müdes Lächeln.

So rollt man den roten Teppich aus, verräumt den üblichen Sendeplan von Wien-Heute (eigentlich ein Sendeformat, welches Regionales, also Chronik den Wienern liefern sollte), um ein neues „Meisterwerk“ des ORF-Künstlers breit und lang zu bejubeln, denn die paar Augenblicke, die Scheubas Buch letzte Woche erst in der Hauptnachrichtensendung des ORF (ZIB) thematisiert worden war, das war definitiv zu wenig, zu kurz, zu nichtssagend, zu lächerlich gering, um diesen neuen literarischen Meilenstein am Bücherhimmel ausreichend zu würdigen. Klar, dass dann Wien-Heute gerne einspringen wollte.