ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Theo Faulhaber
 

Merkwürdiges hat sich in den letzten Stunden getan. Der Bundeskanzler wagte es, horribile dictu, eine ORF-Sendung (das Morgenjournal von Mittwoch, dem 20. 3. 2019) zu kritisieren. Eine Majestätsbeleidigung ...

Das trifft das Selbstverständnis des ORF – dieser soll ja, wie Armin Wolf (wie kommt er übrigens zu seinem deutschnationalverdächtigen Vornamen?), "kritisch berichten". Mit Verlaub, das ist ein grobes Missverständnis: der ORF hat OBJEKTIV zu berichten, dass da auch Kritik inkludiert sein mag, wenn sie gerechtfertigt ist, sei unbenommen. Aber der Auftrag ist eben nicht die von vorneherein dauerkritische, sondern die objektive Berichterstattung.

Es ist auch nicht die Aufgabe des ORF, die Rolle schwacher Oppositionsparteien zu übernehmen: Gefällt dir die Regierung nicht mehr, hol schnell einen "kritischen" Experten her ... Und dann sind ganze Sendungsserien voll mit Dauerkritik von vors Mikrofon geschleppten "Experten", von denen man oft noch nie etwas gehört hat. Regierungsfreundliche Meinungen oder Expertisen werden meist ausgeblendet.

Aber ist von einem Medium, dessen Redakteure, siehe Sprengelergebnisse der Arbeiterkammerwahlen, zu rund 75 Prozent rotgrün wählen, anderes zu erwarten? Wo "bürgerliche" Mitarbeiter fast schon Minderheitenschutz genießen müssten? Das erklärt natürlich den "Kritikauftrag" des ORF. Und das erklärt natürlich auch den Unmut weiter Kreise der Gebührenzahler über den Rotgrünfunk. Von der gegen das ORF-Gesetz verstoßenden linkslastigen politischen Berichterstattung bis zum überflüssigen ORF-Sender ORF 1, beispielsweise,  in dem wahllos alte US-Serien, die man bei Privaten gebührenfrei sehen kann, hineinverramscht werden.

Der ORF übt sich überdies, seit die Diskussion über die Gebührenfinanzierung begonnen hat, in peinlichstem Selbstlob. Lässt freundliche "Experten" und rotgrüne "Staatskünstler" zu Reform- und Regierungskritik antreten und richtet den Selfie-Stick zur Eigenbeweihräucherung auf sich. Andere Meinungen finden kaum statt. Selbstlob statt Selbstkritik, selbstermächtigte Opposition mit dem groben Eigenmegaphon.

Und maßlose Selbstüberschätzung: Da gestehen die Redakteure dem Bundeskanzler generös zu, er dürfe natürlich seine Meinung äußern. Damit bekommt eine Selbstverständlichkeit sozusagen den offiziellen Küniglberg-Segen. Wie nett!

"Deine Überheblichkeit wird enden", heißt es in dem Ridley-Scott-Film "Gladiator". Auch des ORF Überheblichkeit wird enden. Er überspannt den Bogen.

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Es ist Zeit, dass der rotgrüne Krug, der jahrzehntelang zum Brunnen gegangen ist, endlich bricht ...